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Wadenkrämpfe im Alter – warum die Beine schmerzen

Plötzlich ziehen sich die Muskeln im Unterschenkel krampfhaft zusammen – das ist nicht nur kurzzeitig unangenehm, sondern kann Pflegebedürftige auch langfristig um den Schlaf bringen. Wadenkrämpfe im Alter sind keine Seltenheit. Warum das so ist und wie Sie Ihrem Angehörigen helfen können, den lästigen Krämpfen vorzubeugen, verraten wir Ihnen heute.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Wadenkrämpfen ziehen sich die Muskeln im Unterschenkel schmerzhaft zusammen.
  • Meistens sind Wadenkrämpfe im Alter harmlos.
  • Medikamente, Flüssigkeitsmangel, zu wenig Bewegung oder überlastete Muskeln können Auslöser sein.
  • Dehnübungen, die Steigerung der Flüssigkeitsmenge und magnesiumreiche Lebensmittel können Wadenkrämpfen vorbeugen.

Was passiert bei Wadenkrämpfen im Alter?

Ihr Angehöriger umschließt mit beiden Händen und schmerzverzerrtem Gesicht für einige Sekunden die Wade? Dann liegt mit großer Wahrscheinlichkeit ein Wadenkrampf vor. Ohne, dass Ihr Angehöriger darauf Einfluss nehmen kann, zieht sich dabei ein Muskelteil, der komplette Muskel oder eine Muskelgruppe zusammen – der Unterschenkel fühlt sich dabei hart an und die dort befindliche Muskulatur ist unbeweglich. Glücklicherweise halten die Beinkrämpfe im Alter in der Regel nur Sekunden bis wenige Minuten an und lösen sich danach langsam wieder. Die gute Nachricht: Krämpfe in den Beinen, sind, auch im Alter, meist harmlos und haben keine Folgen.

Das führt zu (Waden-) Krämpfen im Alter

Die Muskulatur kann sich unwillkürlich zusammenziehen, wenn sie entweder zu stark oder zu wenig beansprucht wird. Sportler:innen haben manchmal nach Fitnessübungen Muskelkrämpfe. Allerdings können auch Personen, die viel Zeit im Sitzen verbringen, darunter leiden. Doch warum begleiten Unterschenkelkrämpfe insbesondere ältere Menschen?

Das liegt zum einen daran, dass mobilitätseingeschränkte Personen sich häufig nicht regelmäßig bewegen. Dadurch baut die Muskulatur ab und die Muskeln verkürzen sich. Ein weiterer Knackpunkt ist, dass sich das Trinkverhalten im Alter verändert – durch die alternden Sinneszellen lässt das Durstgefühl nach, ältere Menschen trinken deshalb weniger. Flüssigkeitsmangel erhöht das Risiko für Wadenkrämpfe.

Weitere Risikofaktoren sind:

  • Eine Unterversorgung mit Mineralien, zum Beispiel mit Natrium, Magnesium und Kalzium – das kann bei Magen-Darm-Erkrankungen oder starkem Schwitzen auftreten.
  • Das Vorliegen von Stoffwechselerkrankungen, wie einer Schilddrüsenunterfunktion oder Diabetes.
  • Bestehende Wassereinlagerungen (Ödeme) im Bein.
  • Die Einnahme von Medikamenten, zum Beispiel entwässernden Diuretika.
  • Das Vorliegen neurologischer Erkrankungen wie Parkinson oder von Muskelerkrankungen.

Warum treten vor allem nächtliche Wadenkrämpfe im Alter auf?

Pflegebedürftigen fällt oft auf, dass es insbesondere zu nächtlichen Beinkrämpfen im Alter kommt. Hierfür gibt es mehrere Erklärungsansätze. Viele Menschen trinken vor dem Schlafengehen nicht ausreichend Flüssigkeit. Dadurch kann es nachts zu einer Schieflage im Elektrolythaushalt kommen. Außerdem macht der Körper nachts manchmal auf einen Magnesiummangel mit Krämpfen im Oberschenkel aufmerksam – im Alter kommt das beispielsweise durch eine reduzierte Flüssigkeitszufuhr und Nahrungsaufnahme häufiger vor. Da der Magnesiumspiegel natürlicherweise während Ruheepisoden sinkt, kann eine Bewegung im Schlaf bereits ein Zusammenziehen der Muskulatur bewirken.

Wadenkrämpfen im Alter vorbeugen: die besten Tipps

Die Erste Hilfe bei einem Wadenkrampf sieht so aus: Bitten Sie Ihren Angehörigen, das verkrampfte Bein durchgestreckt nach hinten aufzustellen, nun drückt er die Ferse fest in Richtung Boden. Treten Wadenkrämpfe im Alter, tagsüber oder nachts, häufiger auf, können Sie Ihr Familienmitglied mit folgenden Tipps unterstützen.

Maßnahmen zur Vorbeugung von Wadenkrämpfen:

  • Muskeln dehnen: Dehnübungen gestalten Muskeln und Sehnen flexibler. Die bewährte Dehnübung des Zwillingswadenmuskels mit dem klassischen Ausfallschritt, die Sie oft bei Joger:innen beobachten können, eignet sich dafür besonders gut. Achten Sie unbedingt darauf, dass sich Ihr Angehöriger währenddessen an der Wand abstützt.
  • Regelmäßige Bewegung: Eine ausreichende Bewegung ist nicht nur gut, um Wadenkrämpfen vorzubeugen, sondern auch für das Herz-Kreislaufsystem und das psychische Wohlbefinden. Planen Sie am besten jeden Tag einen Spaziergang mit Ihrem Familienmitglied ein – richten Sie sich dabei nach der Mobilität Ihres Angehörigen und nutzen Sie gegebenenfalls Gehhilfen.
  • Genügend trinken: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät zu 1,5 l Trinkflüssigkeit täglich, auch für Senior:innen – die Flüssigkeitsmenge sollte stets an die Situation angepasst sein. Wer viel schwitzt, muss auch mehr trinken. Am besten legen Sie Ihrem Angehörigen zusätzlich nahe, den Kaffeekonsum zu reduzieren, denn Koffein begünstigt Wadenkrämpfe.
  • Magnesiumreich ernähren: Hinter häufigen Wadenkrämpfen kann ein Magnesiummangel stecken – Ihr Familienmitglied muss aber nicht gleich zu Ergänzungspräparaten greifen. Probieren Sie doch einmal Magnesiumspender auf den Speiseplan zu setzen – dazu zählen Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse und Fisch.

Gut zu wissen

Auch Wadenkrämpfe können ein Grund für einen Arztbesuch sein. Nämlich dann, wenn sie sehr häufig vorkommen oder zusätzlich andere Symptome wie eine plötzliche Schwäche oder Gangunsicherheiten auftreten.

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FAQ – Häufige Fragen zu Wadenkrämpfen im Alter

Ältere Menschen bewegen sich oft weniger und trinken nicht genug, dadurch kann die Muskulatur unterfordert sein und der Flüssigkeitshaushalt in Schieflage geraten – beides kann Wadenkrämpfe begünstigen.

Dehnübungen, eine magnesiumreiche Ernährung und regelmäßige Trinkeinheiten können Wadenkrämpfen vorbeugen – bei länger anhaltenden Problemen ist ein Arztbesuch ratsam.

Bewegungsmangel, Stoffwechselerkrankungen, die Einnahme ausgewählter Medikamente und Nervenerkrankungen können zu Wadenkrämpfen führen.

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