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Müdigkeit im Alter: Ursachen und Tipps

Eine kleine Auszeit im Sessel, ein Mittagsschlaf auf dem Sofa und das Dösen auf dem Balkon – viele Senior:innen empfinden tagsüber Müdigkeit. Insbesondere Pflegebedürftige können Schwierigkeiten haben, sich tagsüber wachzuhalten. Doch welche Ursachen gibt es für Müdigkeit im Alter und gibt sie Grund zur Besorgnis?

Wir erklären Ihnen, wie sich Müdigkeit im Alter äußert und auf welche Krankheiten eine ständige Müdigkeit im Alter hindeuten kann. Außerdem geben wir Ihnen Tipps, mit denen sich Ihr Angehöriger energiegeladener fühlt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Müdigkeit im Alter kann im Zuge einer Medikamenteneinnahme, Erkrankung oder eines gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus auftreten.
  • Pflegende Angehörige prüfen bestenfalls, ob ihr Angehöriger ausreichend isst und trinkt.
  • Die Schlafdauer tagsüber sollte 30 Minuten nicht überschreiten, um den Schlaf-Wach-Rhythmus nicht zu stören.
  • Mit regelmäßigen Spaziergängen, einer ausgewogenen Ernährung und einer guten Schlafhygiene können pflegende Angehörige Pflegebedürftige unterstützen.

Wie äußert sich Müdigkeit im Alter?

Mit der Müdigkeit im Alter ist eine vermehrte Tagesmüdigkeit gemeint. Ihr Angehöriger besitzt ein anhaltendes und ausgeprägtes Erschöpfungsgefühl – infolgedessen beobachten Sie, dass Ihr Familienmitglied sich tagsüber häufig hinlegt, döst oder in Tiefschlaf verfällt.

Außerdem kann Folgendes auf eine Tagesmüdigkeit hindeuten:

  • Gereiztheit/Stimmungsschwankungen
  • Unruhe/Nervosität
  • Konzentrationsstörungen
  • Motivationslosigkeit
  • Durchschlafprobleme

Um das Ausmaß der Tagesmüdigkeit zu erfassen, eignen sich direkte Fragestellungen wie: „Schläfst du tagsüber viel?“ eher weniger Viele Menschen denken, dass ihr erhöhtes Schlafbedürfnis tagsüber kein Problem ist, da sie keinen direkten Vergleich haben.

Wenn Sie der Tagesmüdigkeit im Alter näher auf den Grund gehen möchten, fertigen Sie am besten ein Schlaftagebuch an. Hierbei beobachten Sie, wie viele Stunden Ihr Angehöriger nachts und tagsüber schläft. Zudem können Sie können erfassen, ob dieser gut einschlafen oder durchschlafen kann. Notieren Sie auch eventuell bestehende Beschwerden wie eine Abgeschlagenheit oder Konzentrationsprobleme.

Wie viel Schlaf ist tagsüber im Alter „erlaubt“?

Das Schlafbedürfnis, auch im Alter, ist sehr individuell. Experten legen sich deshalb nicht auf eine starre Stundenempfehlung für die Nacht fest.

Aus Untersuchungen geht jedoch hervor, dass sieben Stunden Nachtruhe ein guter Richtwert im mittleren und hohen Lebensalter ist. Die kleinen „Schläfchen“ am Tag, wie beispielsweise ein Mittagsschlaf, sollten insgesamt 30 Minuten nicht überschreiten.

Damit stellt Ihr Angehöriger sicher, dass er nicht in die Tiefschlafphase, die etwa 30 bis 45 Minuten nach dem Einschlafen eintritt, gerät. Das wiederum ist wichtig, damit der Schlaf-Wach-Rhythmus nicht gestört wird. Wer tagsüber nämlich zu viele Schlafpausen einlegt, merkt schnell, dass die Nachtruhe dadurch erschwert wird.

Müdigkeit im Alter: Ursachen und Tipps

Eine erhöhte Müdigkeit im Alter kann verschiedene Ursachen haben. Manchmal gibt es auch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren

Tagesmüdigkeit im Alter – Ursachen und Tipps im Überblick:

  1. Schlafprobleme: Eine Ursache für ausgeprägte Tagesmüdigkeit kann eine unzureichende Nachtruhe sein. Im Zuge des Alterungsprozesses gibt es viele Veränderungen im Schlafverhalten. Ältere Menschen brauchen länger zum Einschlafen, wachen nachts häufig auf und der Schlaf ist allgemein leichter. Schätzungsweise 15 % der Menschen, die über 65 Jahre alt sind, klagen über Einschlafprobleme. Entscheidet sich Ihr Familienmitglied, den Schlaf tagsüber nachzuholen, kann das die Einschlafproblematik verstärken, ein Teufelskreis beginnt.


    Unser Tipp:
    Begleiten Sie Ihren Angehörigen auf dem Weg zu einem gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus. Begrenzen Sie die Schlafenszeiten während des Tages auf maximal 30 Minuten und lenken Sie Ihren Angehörigen mit Aktivitäten wie Basteln von der Tagesmüdigkeit ab.
    Legen Sie Ihrem Familienmitglied feste Bettgeh- und Aufstehzeiten nahe und sorgen Sie für eine gute Schlafhygiene (bequeme Matratze, keine störenden Geräusche und Lichter im Schlafumfeld, 16 bis 18 Grad Zimmertemperatur).

  2. Bewegungsmangel: Pflegebedürftige besitzen oft körperliche Einschränkungen. Aus Sorge vor Stürzen oder durch Gelenkbeschwerden gestaltet sich eine regelmäßige Bewegung schwerer als noch in jungen Jahren. Kommen der Kreislauf, die Durchblutung und der Stoffwechsel aber nicht regelmäßig in Schwung, und spricht Ihr Familienmitglied seine Gelenke und Muskeln nicht ausreichend an, können viele Körperfunktionen im wahrsten Sinne des Wortes erlahmen. Die darauffolgende ständige Müdigkeit im Alter bremst die Bewegungsfreude weiter aus.


    Unser Tipp:
    Regelmäßige Bewegung klappt im Pflegealltag meist am besten gemeinsam. Wie wäre es, wenn Sie Ihren Angehörigen drei bis viermal in der Woche zu einem Spaziergang abholen?
    Eine Gehhilfe wie ein Rollator oder ein Gehstock kann Sicherheit bieten und die Fortbewegung erleichtern. Informieren Sie sich am besten, ob es Bewegungsangebote wie Wassergymnastik in Ihrer Stadt gibt, die sich an ältere Menschen richten. Außerdem können Sie sich in der Nachbarschaft Ihres Angehörigen erkundigen, ob Interesse an einer Spaziergemeinschaft besteht.

  3. Krankheiten und Medikamente: Eine starke Müdigkeit im hohen Alter kann auch ein Warnzeichen sein. Sie kann auf Erkrankungen wie Krebs, Diabetes, Bluthochdruck oder Alzheimer hindeuten. Nimmt Ihr Angehöriger regelmäßig Medikamente ein, so kann eine ausgeprägten Tagesmüdigkeit im Alter eine Nebenwirkung von Medikamenten sein. Das gilt beispielsweise für Antidepressiva, Allergie-Medikamente, ausgewählte Schmerzmittel wie Opiate, einige Bluthochdruckmittel und Arzneimittel bei Parkinson.


    Unser Tipp:
    Vereinbaren Sie einen Termin bei dem Hausarzt Ihres Familienmitglieds. Ihr Angehöriger kann hier von seinen Beschwerden berichten, der Arzt entscheidet dann, welche diagnostischen Maßnahmen dabei helfen, die Ursache der Müdigkeit im Alter aufzudecken. Sprechen Sie auch die Medikamenteneinnahme an – womöglich gibt es ein alternatives Präparat, das nicht mit Müdigkeit als Nebenwirkung einhergeht.

  4. Unausgewogene Ernährung und Flüssigkeitsmangel: Viele Senior:innen haben weniger Appetit und vergessen außerdem, zu trinken. Der Energiehaushalt ist jedoch auf eine regelmäßige Zufuhr an Makronährstoffen wie Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett angewiesen. Zudem muss die Nährstoffbilanz stimmen, denn ein Mangel an Vitamin D, Eisen, Vitamin B12 oder Folsäure kann zu Müdigkeit im Alter führen. Das Gleiche gilt für Flüssigkeitsmangel – vor allem Personen mit Inkontinenz vermeiden zu trinken, um Missgeschicken entgegenzuwirken.


    Unser Tipp:
    Prüfen Sie, ob Ihr Angehöriger Unterstützung bei der Nahrungszubereitung im Alltag benötigt. Gehen Sie ihm, falls nötig, zur Hand oder besprechen sie gemeinsam, ob das Essen auf Rädern eine Alternative ist.
    Für eine regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme stellen Sie am besten an verschiedenen Stellen in der Wohnumgebung Trinkflüssigkeit zur Verfügung, beispielsweise in der Küche, auf dem Esstisch oder im Wohnzimmer. Sie können Ihrem Angehörigen auch jeden Tag eine Trinkflasche auffüllen, die genügend Volumen bietet.
    Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät zu 1,5 Litern Trinkflüssigkeit täglich – am besten geeignet sind Mineralwasser oder Kräutertees ohne Zucker.

Fazit: Müdigkeit im alter verstehen

Müdigkeit im Alter ist keine Seltenheit, mit kleinen Anpassungen im Alltag kann es jedoch gelingen, Müdigkeitsphasen in den Griff zu bekommen.

Bei anhaltender und starker Müdigkeit im Alter stellen Sie Ihren Angehörigen am besten bei einem Arzt vor, um krankheitsbedingte Ursachen ausschließen zu lassen.

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FAQ – Häufige Fragen zur Müdigkeit im Alter

Pflegebedürftige, die tagsüber unkonzentriert, gereizt und nervös erscheinen, und sich tagsüber oft zum Schlafen hinlegen, haben häufig eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit. Hält diese länger an, sollten mögliche Ursachen unbedingt ärztlich abgeklärt werden.

Müdigkeit im Alter ist oft ein multifaktorielles Geschehen. Neben einem gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus können Medikamente, Krankheiten, ein Nährstoffmangel oder ein Bewegungsmangel Ursachen sein.

Pflegebedürftige begrenzen den Schlaf tagsüber am besten auf maximal 30 Minuten und schaffen eine Wohlfühlatmosphäre im Schlafzimmer, die für einen guten Nachtschlaf sorgt. Außerdem sind eine abwechslungsreiche Ernährung und eine Flüssigkeitsaufnahme von mindestens 1,5 Litern täglich wichtig. Auch regelmäßige Bewegung wirkt sich positiv aus.

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