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Kopfschmerzen im Alter

Mal sind sie dumpf, dann wieder stechend oder reißend – Kopfschmerzen erschweren den Alltag meist deutlich. Anders als viele denken, treffen die Beschwerden nicht nur junge Menschen. Schätzungen zufolge ist jede dritte Person mit Kopfschmerzen älter als 65 Jahre. Doch was führt zu dem Leiden und gibt es so etwas wie eine Alters-Migräne?

Das Wichtigste in Kürze

  • Zu den primären Kopfschmerzarten gehören Spannungskopfschmerzen, Migräne und Clusterkopfschmerzen.
  • Verschleißerkrankungen und depressive Verstimmungen können Kopfschmerzen im Alter begünstigen.
  • Auch Medikamente lösen Schmerzattacken aus, deshalb ist eine ärztliche Überprüfung der Arzneimittel ratsam.
  • Bei der Vorbeugung von Kopfschmerzen sind regelmäßige Mahlzeiten und Entspannungsmaßnahmen hilfreich.

Welche Formen von Kopfschmerzen im Alter gibt es?

Kopfschmerzen verspürt wohl jeder Mensch ab und an – oft hinterfragen wir die Beschwerden kaum, dabei gibt es hier vieles zu wissen. Das Thema Kopfschmerzen ist nämlich ungeahnt komplex: Mediziner:innen führen sie auf verschiedene Auslöser zurück, es gibt verschiedene Intensitäten sowie Begleiterscheinungen und auch der Schmerzcharakter und die Stelle, an dem Betroffene den Schmerz spüren, ist unterschiedlich. Wussten Sie, dass es zudem mehr als 200 Arten von Kopfweh gibt? Mediziner:innen können bei Kopfschmerzgeplagten primäre oder sekundäre Kopfschmerzen diagnostizieren. Bei primären Kopfschmerzen handelt es sich um eine eigenständige Erkrankung – eine organische Ursache ist nicht feststellbar. Sekundäre Kopfschmerzen sind eine Begleiterscheinung anderer Erkrankungen wie einer Erkältung, einem Schlaganfall oder Bluthochdruck.

Unter den primären Kopfschmerzarten sind auch im Alter Folgende vertreten:

  1. Spannungskopfschmerzen: Diese Form von Kopfschmerzen kann durch Stress, wenig Schlaf, Bewegungsmangel oder aufgrund einer unzureichenden Aufnahme von Flüssigkeit oder Speisen entstehen. Viele dieser Faktoren spielen auch im Pflegealltag eine Rolle. Oft halten Spannungskopfschmerzen höchstens einige Tage an – Patient:innen beschreiben den Schmerz als drückend oder dumpf.
  2. Migräne: Ihr Angehöriger klagt über mäßige bis starke Kopfschmerzen, die häufig auf einer Seite des Kopfes pochen, pulsieren oder hämmern? Hinzu gesellen sich manchmal Übelkeit und Erbrechen? Das alles spricht für eine Migräne, eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Bis heute ist es nicht gelungen, die genauen Ursachen festzustellen, womöglich sind aber entzündliche Vorgänge an den Blutgefäßen im Gehirn beteiligt.
  3. Clusterkopfschmerz: Im Vergleich mit Migräne und Spannungskopfschmerzen treten Clusterkopfschmerzen seltener auf, dennoch sind etwa 70.000 Menschen hierzulande davon betroffen. Clusterkopfschmerzen sind besonders quälend und gehen mit ausgeprägten Kopf- und Gesichtsschmerzen einher. Eine Erklärung für die Schmerzattacken gibt es bis heute nicht.

Kopfschmerzen verändern sich im Alter oft

Mit zunehmendem Alter beobachten viele Menschen, die regelmäßig an Kopfschmerzen leiden, Veränderungen. Frauen, die besonders häufig von Migräne betroffen sind, berichten nach den Wechseljahren von einer Verbesserung der Schmerzattacken – die Kopfschmerzen treten dann deutlich seltener auf. Eine Garantie gibt es dafür aber nicht, so kann es auch sein, dass die Migräne gleichbleibend ist oder sich sogar verstärkt. Männer sind im Alter eher weniger von Migräne betroffen, können aber häufiger seltene Kopfschmerzformen wie den Clusterkopfschmerz zeigen. Zudem gibt es noch eine Besonderheit: Bei älteren Menschen können Mediziner:innen häufiger Spannungskopfschmerzen feststellen, möglicherweise aufgrund eines Verschleißes der Halswirbelsäule oder im Zuge depressiver Verstimmungen.

So helfen Sie Ihrem Angehörigen bei Kopfschmerzattacken

Das Wichtigste vorweg: Leidet Ihr Familienmitglied regelmäßig unter Schmerzen im Kopf, sollten Sie die Beschwerden bei einem Arzt oder einer Ärztin abklären lassen. Schließlich gibt es auch Medikamente wie Hormonpräparate, Herzmittel oder Blutdruckmedikamente und Erkrankungen, die andauernde Kopfschmerzen verursachen.

Darüber hinaus können Sie Folgendes im Pflegealltag beachten:

  • Sorgen Sie für regelmäßige Mahlzeiten: Eine gesunde Ernährung im Alter ist wichtig, auch um Blutzuckerschwankungen zu verhindern, die zu Kopfschmerzen führen können. Halten Sie sich dabei an die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und bringen Sie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte auf den Teller. Auch regelmäßige Trinkeinheiten sind erforderlich – Ihr Angehöriger sollte damit auf wenigstens 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag kommen.
  • Motivieren Sie Ihren Angehörigen, sich zu bewegen: Körperliche Aktivität hilft dabei, Stress abzubauen. Insbesondere ein Spaziergang in der Natur kann zur Entspannung beitragen. Vielleicht gibt es an dem Wohnort Ihres Angehörigen auch eine Gruppe, die sich regelmäßig zum Sport trifft. Einige Sportvereine bieten Seniorengymnastik im Freien an.
  • Führen Sie eine Entspannungstechnik in den Pflegealltag ein: Autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder Yoga reduzieren bei vielen Menschen Anspannungen und Ängste, die wiederum Kopfschmerzen auslösen können. Eine besonders komfortable Möglichkeit zum Entspannen sind geführte Meditationen, die sich Ihr Angehöriger per Kopfhörer über eine Smartphone-App anhören kann.
  • Versuchen Sie, akute Kopfschmerzen zu lindern: Eine Massage des Rückens oder Nackens, Pfefferminzöl, das auf die Stirn und Schläfen aufgetragen wird, und homöopathische Mittel sind einen Versuch wert, auch wenn es dafür keine Wirkgarantie gibt. Die Gabe von Schmerzmedikamenten klären Sie bestenfalls grundsätzlich mit Mediziner:innen ab, da Präparate zu den Schmerzattacken beitragen können.

Gut zu wissen

Wenn Sie sich die regelmäßigen Kopfschmerzattacken nicht erklären können, ist womöglich das Führen eines Kopfschmerztagebuchs sinnvoll. Notieren Sie hier, wann und in welcher Situation Ihr Angehöriger Beschwerden hat und wie sich die Symptome äußern. Vielleicht kommen Sie so den Risikofaktoren auf die Spur. Denken Sie dabei am besten in alle Richtungen: So können auch Zahnprobleme, unzureichend angepasste Brillengläser oder Schlafstörungen Kopfschmerzen begünstigen.

FAQ – Häufige Fragen zu Kopfschmerzen im Alter

Im Alter steigt das Risiko für verschiedene Erkrankungen. Außerdem können Pflegebedürftige vergessen, zu essen, zu trinken oder sich um ihr psychisches Wohlbefinden zu kümmern – damit erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit für Kopfschmerzen.

In der Regel erhalten Patient:innen die Diagnose Migräne bereits im jungen oder mittleren Lebensalter. Wenn starke Kopfschmerzen im Alter zum ersten Mal auftreten, ist in jedem Fall ein Besuch in der Arztpraxis ratsam, da die Beschwerden auch mit einem neurologischen Ereignis wie einem Schlaganfall in Verbindung stehen können.

Neben der Gabe eines ärztlich verordneten Medikaments, können Pflegende mit Massagen, Spaziergängen oder Pfefferminzöl auf den Schläfen versuchen, die Kopfschmerzen zu reduzieren.

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