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Kommunikation mit Demenzkranken

Bei einer Demenz kommt es zu einer Abnahme der Gehirnleistung, dadurch verändert sich mit der Zeit auch die Kommunikation mit Patient:innen. Jetzt ist es wichtig, die Sprachführung an die Situation anzupassen. Außerdem sollten Betroffene stets ein Gefühl von Wertschätzung erfahren.

Wir verraten Ihnen, worauf Sie bei der Kommunikation mit Demenzkranken achten können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Laufe der Demenzerkrankung verändert sich die Kommunikationsfähigkeit der Betroffenen.
  • Unabhängig vom Stadium der Erkrankung sind Wertschätzung, Akzeptanz und Geduld bei der Kommunikation sehr wichtig.
  • Schlüsselreize und Emotionen können Ängste nehmen und den Austausch mit Demenzerkrankten erleichtern.
  • Je nach Schweregrad der Demenz ist es wichtig, die Kommunikation an die Bedürfnisse der Betroffenen anzupassen.
  • Die Gestik und Mimik helfen bei Gesprächen, vor allem bei einer schweren Demenz.

Darum verändert sich die Kommunikation bei Demenz

Eine Demenz ist eine chronische Erkrankung. Hierbei kommt es zu einem Leistungsverlust der höheren Gehirnfunktionen. Die Demenz beeinträchtigt spezielle Gehirnregionen, die in Verbindung mit dem Denken, der Orientierung, dem Gedächtnis und der Sprache stehen – konkret sind das die Großhirnrinde und der Hippocampus. Diese Veränderungen im Gehirn beeinflussen auch im zunehmenden Maße die Kommunikation.

Zusammengefasst – folgende Demenzsymptome erschweren die Kommunikation:

  • Wortfindungsstörungen
  • Probleme mit dem Kurzzeit- oder Langzeitgedächtnis
  • Persönlichkeitsveränderungen

Wie verändert sich die Kommunikation bei Demenz?

Die meisten Menschen denken bei einer Demenz an Betroffene, die sich ständig wiederholen. Tatsächlich handelt es sich dabei um ein Kernsymptom der Erkrankung. Betroffene können aber auch weglaufen, sich ängstlich, anhänglich oder aggressiv zeigen.

Im weiteren Verlauf der Erkrankung fällt es Demenzkranken schwer, einem Gespräch zu folgen oder bekannte Gesichter wiederzuerkennen. Manchmal stehen sogar Misstrauen und Beschuldigungen im Raum. All diese Demenzanzeichen können die Kommunikation deutlich erschweren. Trotzdem ist es möglich, eine Kommunikation bei Demenz aufrechtzuerhalten.

Besonders wichtig ist dabei, Rücksicht auf die Gefühle der Betroffenen zu nehmen und sie mit Respekt zu behandeln.

Schlüsselreize bei der Kommunikation mit Dementen nutzen

Die Kommunikation bei Demenz sollte vor allem durch Verständnis und Akzeptanz geprägt sein. Indem Sie Verständnis für die ganz eigene Welt der Demenzkranken aufbringen, können Sie Ihrem pflegebedürftigen Angehörigen Empathie vermitteln. Akzeptieren Sie, dass sich Betroffene nicht ändern können. Richten Sie stattdessen Ihren Blick auf das, was die Kommunikation bereichert: Schlüsselreize und Emotionen.

Schlüsselreize, also Reize, die ein bestimmtes Verhalten in Gang setzen, sind vor allem dann hilfreich, wenn Demenzkranke Angst empfinden. Sie können Ihrem Angehörigen ein positives Gefühl vermitteln, indem Sie Schlüsselreize nutzen. Dabei ist es wichtig, sich auf Ereignisse im Leben des Betroffenen zu konzentrieren, an die er sich erinnern kann.

Kommunikation mit Demenzkranken Beispiel

Nehmen wir an, Ihr Familienmitglied hört gerne Musik aus den neunziger Jahren. Folgendes Beispiel könnte dann die Angst reduzieren und die Kommunikation mit dem Demenzkranken in eine positive Richtung lenken:

„Ich finde den Song: I will always love you von Whitney Houston klasse. Den hat sie doch sogar in dem Film Bodyguard gesungen.“

Umgang mit Demenz: Gestalten Sie die Kommunikation

Sie können auch Emotionen bei der Kommunikation mit Menschen mit Demenz sinnvoll nutzen. Betroffene haben sehr feine Antennen für Emotionen – Demenzkranke spiegeln oft bei der Kommunikation das Verhalten von Gesprächspartner:innen wider. Demenziell veränderte Personen nehmen Signale anderer Menschen mittels Körpersprache auf – so können Unruhe, Wut oder gute Laune ansteckend wirken.

Daher unser Tipp:

Gestalten Sie die Demenz-Kommunikation abwechslungsreich, mit Mimik, Berührungen und Gestik. Achten Sie unbedingt darauf, welche Gefühle bei dem Gespräch mitschwingen können.

So passen Sie die Demenz-Kommunikation an den Schweregrad an

Mit Fortschreiten der Erkrankung verändert sich auch die Kommunikation zwischen Ihnen und Ihrem Angehörigen. Jetzt ist es wichtig, die Kommunikationsstrategie an den Schweregrad der Demenz anzupassen. Ein Austausch mit den Betroffenen ist in jedem Krankheitsstadium möglich und wichtig – durch Gespräche erfahren sie Anerkennung und Akzeptanz.

  • Kommunikation im Demenz-Anfangsstadium: Die Wahrnehmung ist bei Ihrem Angehörigen in der Regel nur wenig verändert. Allerdings kann er Termine vergessen oder Probleme haben, sich an vergangene Ereignisse zu erinnern. Planen Sie mehr Zeit für die Kommunikation ein – Ihr Familienmitglied benötigt nun wahrscheinlich länger für Reaktionen. Bringen Sie Ihrem Angehörigen Gelassenheit und Geduld entgegen. Mit einer zugewandten Sprache, die sich auf kurze und einfache Sätze konzentriert, unterstützen Sie den Betroffenen.
  • Kommunikation im fortgeschrittenen Demenz-Stadium: Ihr Familienmitglied zeigt nun wahrscheinlich ausgeprägte Gedächtnis- und Denklücken. Betroffene versuchen nun häufig, eventuell gemachte Fehler abzustreiten oder zu überspielen – womöglich geben sie auch anderen Menschen die Schuld für das Missgeschick. Gehen Sie auf jeden Fall auf die Gefühlslage Ihres Familienmitglieds ein. Ist der Demenzkranke beispielsweise davon überzeugt, dass er einen Freund vom Bahnhof abholen muss, zeigen Sie Verständnis: „Du hast Sorge, den Termin zu verpassen, oder?“ Belehren Sie Ihren Angehörigen nicht, indem Sie beispielsweise darauf beharren, dass niemand am Bahnhof ist.
  • Kommunikation im weit fortgeschrittenen Demenz-Stadium: Viele Menschen kommunizieren nun nicht mehr mit Worten. Umso wichtiger ist deshalb der Austausch von Berührungen und Emotionen um dem Bedürfnis nach Geborgenheit gerecht zu werden. Beisammen zu sitzen und sich an den Händen zu halten vermittelt eine wichtige Botschaft: Du bist nicht allein!

Gut zu wissen!

Bei der Kommunikation mit Demenzkranken ist die Validation entscheidend. Das bedeutet, dass Sie die Äußerungen Ihres Familienangehörigen, aber auch seine Handlungen und seine Sichtweisen gelten lassen und nicht korrigieren.

10 Tipps für die Kommunikation bei Demenz

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. hat Tipps veröffentlicht, die eine Kommunikation mit Demenzkranken vereinfachen. An dieser Stelle möchten wir Ihnen einige davon erläutern.

  1. Begeben Sie sich für ein Gespräch auf die gleiche Augenhöhe – setzen Sie sich beispielsweise neben das Bett.
  2. Nutzen Sie kurz gehaltene, einfache Sätze, möglichst ohne Fremdwörter.
  3. Sprechen Sie langsam, deutlich und zugewandt.
  4. Nutzen Sie Gestik und Mimik, um Botschaften zu transportieren.
  5. Halten Sie kurz inne und überprüfen Sie, welche Gefühle Sie womöglich bei der Kommunikation übermitteln – achten Sie auf eine freundliche Stimmlage.
  6. Geben Sie Ihrem Angehörigen Zeit, zu antworten.
  7. Thematisieren Sie immer nur eine Sache – stellen Sie keine „Entweder-oder- Fragen“.
  8. Schenken Sie Ihrem Angehörigen Ihre volle Aufmerksamkeit und achten Sie auf die Körpersprache Ihres Gegenübers.
  9. Konfrontieren Sie Ihr Familienmitglied nicht mit Fragen nach dem Wie, Warum, Weshalb, Wo oder Wann.
  10. Belehren Sie Ihren Angehörigen nicht, sondern zeigen Sie Anerkennung, wenn etwas gut gelingt.

FAQ – Häufige Fragen zur Kommunikation mit Demenzkranken

Bei einer vorliegenden Demenzerkrankung verändert sich das Kommunikationsverhalten zunehmend. Wichtig ist jetzt, Betroffenen Verständnis, Wertschätzung und Geduld entgegenzubringen.

Es gibt einige Kommunikationstipps für Gespräche mit Dementen. So ist zum Beispiel der nonverbale Austausch über die Gestik und Mimik sehr wichtig. Außerdem ist es sinnvoll, langsam und deutlich zu sprechen.

Die an Demenz erkrankte Person hat Ehrlichkeit verdient. Bleibt sie im Unklaren, kann das dazu führen, dass sie das Gefühl hat, verrückt zu sein. Die Diagnose und ihre Tragweite sollten Dementen also nicht vorenthalten werden.

Das Wetter, der nächste Urlaub oder die Anschaffung eines neuen Möbelstücks – Gespräche mit Demenzkranken konzentrieren sich am besten auf positive Inhalte. Die Thematisierung von Krieg oder Schulden kann Ängste bei ihnen begünstigen.

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