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Hygiene in der häuslichen Pflege

Pflegende Angehörige müssen sich, anders als Mitarbeitende im Krankenhaus oder bei ambulanten Pflegediensten, nicht an einen vordefinierten Hygieneplan in der Pflege halten. Allerdings ist Hygiene in der häuslichen Pflege wichtig – sie unterstützt das Wohlbefinden beider „Parteien“ und trägt zum Infektionsschutz bei. Doch was macht einen hygienischen Pflegealltag aus und welche Hilfsmittel helfen bei der Umsetzung?

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit Hygienemaßnahmen können pflegende Angehörige dazu beitragen, das Infektionsrisiko im Pflegeumfeld zu senken.
  • Insbesondere für alte und immungeschwächte Patient:innen ist eine angepasste Hygiene in der häuslichen Pflege wichtig.
  • Mehrmals tägliches Händewaschen, die regelmäßige Entsorgung von Verbrauchsmaterialien wie Zahnbürsten und die Reinigung von Oberflächen tragen zur Hygiene bei.
  • Pflegehilfsmittel zum Verbrauch vereinfachen die Hygiene – die Pflegekasse beteiligt sich mit 40 Euro pro Monat daran.

Warum ist Hygiene bei der häuslichen Pflege wichtig?

Keime befinden sich fast überall in unserem Umfeld – sie lauern auf Türklinken, Lichtschaltern oder häufig genutzten Gegenständen wie Fernbedienungen. Auch mit den Händen haben Krankheitserreger einen Ort gefunden, von dem sie sich schnell auf andere Menschen übertragen können. Hygiene in der häuslichen Pflege ist vor allem deshalb wichtig, weil Pflegebedürftige durch Erkrankungen ein schwächeres Immunsystem haben können – sie wehren Krankheitserreger dann nicht mehr so einfach ab. Das körpereigene Abwehrsystem lässt aber bei jedem Menschen im Alter ein Stück weit nach, sodass sich Hygienemaßnahmen grundsätzlich anbieten. Sie schützen aber nicht nur Pflegebedürftige, sondern auch pflegende Angehörige, die bei der Pflege kranker Menschen einem Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Nicht zuletzt trägt die Hygiene zum Wohlbefinden bei, wer möchte schließlich nicht in einem sauberen Umfeld leben?

Grundlagen der Hygiene in der Pflege

Die Stichwörter „Händehygiene“, „Flächendesinfektion“ und „Pflegehilfsmittel“ haben Sie bestimmt schon einmal gehört. Sie alle stehen im direkten Zusammenhang mit der Hygiene bei der häuslichen Pflege. Manchmal ist es aber gar nicht so einfach, durch die verschiedenen Hygienemaßnahmen durchzublicken – wir helfen Ihnen dabei.

1. Maßnahme – Händehygiene in der Pflege

Auf einem Quadratzentimeter Haut leben durchschnittlich bis zu 10 Millionen Bakterien – da Hände mit vielem in Berührung kommen, können sie Keime besonders einfach weitertragen. Glücklicherweise gibt es eine Maßnahme, um die Keimanzahl auf den Händen zu reduzieren, und zwar mit der Händehygiene. Vor den Mahlzeiten, bei der Zubereitung von Speisen, nach dem Naseputzen, nach dem Besuch belebter Orte, nach dem Toilettengang und nach der Müllentsorgung sollte Händewaschen immer auf dem Plan stehen. Achten Sie darauf, jeden Winkel der Hände mit einer sanften Seife einzureiben und dann unter fließendem Wasser abzuspülen. Achtung: Gründliches Händewaschen dauert ungefähr 20 bis 30 Sekunden. Bei bestehenden Infektionskrankheiten oder wenn Ihr Familienmitglied ein geschwächtes Immunsystem hat, bieten sich zusätzlich Desinfektionsmittel an, ansonsten reicht gründliches Händewaschen aus.

2. Maßnahme – ein hygienisches Pflegeumfeld schaffen

Es gibt zahlreiche Maßnahmen, mit denen Sie das Wohlbefinden Ihres Angehörigen und ein hygienisches Pflegeumfeld unterstützen. Zunächst können Sie regelmäßig genutzte Flächen mit einem Flächendesinfektionsmittel behandeln – das bietet sich beispielsweise für den Nachttisch, die Fernbedienung oder auch für Hilfsmittel wie einen Toilettenstuhl an. Benetzen Sie dabei die komplette Fläche und lassen Sie das Mittel eintrocknen – beachten Sie vor der nächsten Nutzung unbedingt die Einwirkzeit. Daneben gibt es viele weitere Hygienemaßnahmen in der häuslichen Pflege, die sich je nach Räumlichkeit unterscheiden.

  • Hygiene in der Küche:

    • Schwämme oder Lappen bei Verschmutzung oder spätestens nach einer Woche entsorgen bzw. waschen.
    • Fußboden wöchentlich wischen und den Müll einmal täglich nach draußen bringen.
    • Den Kühlschrank vor dem Einräumen des Wocheneinkaufs feucht durchwischen und im Zuge dessen verdorbene Lebensmittel ausräumen.
    • Küchenoberflächen und Spülbecken täglich säubern.
    • Geschirrtücher gehören einmal pro Woche bei 60 Grad in die Waschmaschine.
  • Hygiene im Schlafzimmer:

    • Das Bett bei Verschmutzungen, beispielsweise durch Urin, sofort beziehen, ansonsten alle 14 Tage.
    • Die Matratze und Auflagen regelmäßig auf Verunreinigungen überprüfen.
    • Mindestens einmal am Tag das Schlafzimmer lüften und den Boden etwa alle zwei Tage staubsaugen.
    • Wöchentlich Staub wischen.
  • Hygiene im Badezimmer:

    • Die Toilettenbürste täglich auf Verschmutzungen überprüfen, gegebenenfalls reinigen und alle paar Monate austauschen.
    • Den Fußboden wöchentlich feucht wischen.
    • Einmal pro Tag Stoßlüften.
    • Die Handtücher etwa alle drei Tage austauschen, bei Erkrankungen häufiger, und bei 60 Grad waschen.
    • Für Wäsche, die nicht heiß gewaschen werden kann, gibt es im Handel Hygienespüler, der einfach zur Wäsche dazugegeben wird.
    • Den Toilettensitz einmal am Tag feucht abwischen, das Waschbecken kann alle zwei Tage (mit einem anderen Lappen) gereinigt werden.

3. Maßnahme – Pflegehilfsmittel zum Verbrauch einsetzen

Hygienemaßnahmen in der Pflege sind zeitintensiv, aber unbedingt wichtig. Unser Tipp: Nutzen Sie Pflegehilfsmittel zum Verbrauch, denn diese können die Hygiene deutlich erleichtern. Mit den zugehörigen Einmalhandschuhen, Desinfektionsmitteln, Schutzschürzen, Mundschutz und Einmal-Bettschutzeinlagen können Sie die Hygiene in der häuslichen Pflege nicht nur verbessern, sondern die Maßnahmen auch beschleunigen. Anstatt das gesamte Bett abzuziehen, tauschen Sie bei einer Inkontinenz einfach die Bettschutzeinlage aus, mit Schutzschürzen bewahren Sie Ihre Kleidung vor Verunreinigungen und müssen sich nach Pflegemaßnahmen nicht umziehen. 

Gut zu wissen

Natürlich trägt die Körperpflege ebenfalls entscheidend zur Hygiene bei. Neben dem regelmäßigen Baden, Duschen oder Waschen legen Sie Ihr Augenmerk am besten auch auf Verbrauchsartikel für die Körperpflege. Wechseln Sie Zahnbürste oder den zugehörigen Bürstenkopf spätestens alle drei Monate.

Unser Tipp: Nutzen Sie die Pauschale für Pflegehilfsmittel zum Verbrauch

Die Pflegehilfsmittel zum Verbrauch müssen Pflegebedürftige nicht aus eigener Tasche zahlen. Besitzt Ihr Familienmitglied einen Pflegegrad, stehen ihm monatlich 40 Euro von der Pflegekasse für die Anschaffung zu. Besonders einfach funktioniert das mit einer Pflegebox – dabei sucht sich Ihr Angehöriger diejenigen Artikel aus, die er im Pflegealltag benötigt. Dienstleister senden Ihrem Angehörigen dann eine Pflegebox zu und übernehmen die Abwicklung mit der Pflegekasse – so wird die Hygiene in der häuslichen Pflege gestärkt, und zwar kostenlos für Ihr Familienmitglied.

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FAQ – Häufige Fragen zur Hygiene in der häuslichen Pflege

Besonders wichtig ist die Händehygiene, aber auch die Reinigung häufig genutzter Gegenstände oder Oberflächen und das heiße Waschen von Textilien tragen zur Hygiene bei.

Desinfektionsmittel, Mundschutz, Schutzschürzen, Einmal-Handschuhe und Einmal-Bettschutzeinlagen – sie alle gehören zu den Pflegehilfsmitteln zum Verbrauch und unterstützen die Hygiene.

Mit einem hygienischen Pflegeumfeld können Infektionskrankheiten eingedämmt und das Wohlbefinden Pflegebedürftiger gestärkt werden.

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