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Hautpflege in der Altenpflege

Die Haut ist ein Organ und dazu noch das größte des Menschen: Rund 1,8 Quadratmeter Fläche nimmt sie ein. Zu der Hauptaufgabe der Haut gehört der Schutz des Körpers: Sie bewahrt den Organismus vor Hitze, Verletzungen, Infektionen und Licht. Im Alter verändert sich die Haut und braucht mehr Zuwendung. Wir erklären Ihnen heute, warum die Hautpflege in der Altenpflege so wichtig ist und geben Ihnen Tipps für den Alltag.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die richtige Hautpflege hilft dabei, Spannungsgefühle zu vermeiden.
  • Pflegebedürftige sollten sich während der Hautpflege stets wohlfühlen – dazu tragen die richtige Zimmertemperatur und eine wohlwollende Kommunikation bei.
  • Pflegende Angehörige können die Hautpflegeroutine nutzen, um die Haut auf Schäden und Krankheitsanzeichen zu untersuchen.

Warum ist die richtige Körperpflege in der Altenpflege so wichtig?

Die Haut ist sehr empfindlich, das zeigt sich vor allem bei älteren Menschen, denn bei ihnen nimmt die Elastizität und Feuchtigkeit der Haut durch den Alterungsprozess naturgemäß ab. Das Organ ist nun sensibler, trockener und empfänglicher für Pilzinfektionen. Bei Menschen, die viel Zeit im Liegen verbringen, erhöht sich durch den andauernden Druck das Risiko für Hautschäden – Ihr Angehöriger kann dadurch ein sogenanntes Druckgeschwür, auch Dekubitus genannt, entwickeln. Der Haut die richtige Pflege zukommen zu lassen, ist entscheidend für das Wohlbefinden: So können Sie bei Ihrem Familienmitglied nämlich lästigen Juckreiz, Spannungsgefühlen und Rötungen vorbeugen. Gleichzeitig handelt es sich bei der Hautpflege aber um eine sehr intime Pflegemaßnahme, schließlich müssen Sie sich auch den Stellen zuwenden, die sonst mit Kleidung bedeckt sind. Einmal mehr zeigt sich dabei, dass eine entspannte und vertrauensvolle Pflegesituation wichtig ist.

So fühlt sich Ihr Angehöriger bei der Hautpflege wohl

Die Pflege der Haut benötigt im Alter etwas Zeit – stellen Sie also zunächst sicher, dass Sie mindestens 30 Minuten zur Verfügung haben. Achten Sie darauf, dass sich Ihr Familienmitglied während der Hautpflege in einem angenehm temperierten Zimmer mit etwa 20 bis 22 Grad befindet, vermeiden Sie auch grelles Licht. Um die Intimsphäre zu wahren, sollte die Räumlichkeit zudem uneinsehbar sein, schließen Sie bei Bedarf also die Vorhänge oder die Zimmertür. Im Sinne der aktivierenden Pflege können Sie Ihren Angehörigen an den Tätigkeiten beteiligen: Vielleicht kann Ihr Familienmitglied Ihnen die richtige Salbendose anreichen oder die Creme selbst auf die Hautpartien auftragen. Legen Sie während der Hautpflege den Fokus auf das Wohlbefinden Ihres Angehörigen. Zeigt er Schmerzen oder wirkt angespannt, können Sie darauf in einem wohlwollenden Gespräch vorsichtig eingehen. Pflegebedürftige fühlen sich oft wohler, wenn sie während der Hautpflege, zum Beispiel beim Eincremen, (teilweise) bedeckt sind – im Anschluss an das Duschen können Sie Ihrem Familienmitglied beispielsweise ein Handtuch über die Schulter legen.

Gut zu wissen

Viele Personen haben sich früher selbst um die Körperpflege gekümmert und sind nun plötzlich auf Hilfe von außen angewiesen. Ihnen kann es zunächst schwerfallen, sich auf die Situation einzulassen. Begegnen Sie Ihrem Angehörigen mit viel Verständnis und einer Kommunikation auf Augenhöhe – ein lockeres Gespräch entspannt die Situation.

Hautpflege in der Altenpflege: Wertvolle Tipps für den Pflegealltag

Heißes Wasser, Abschrubben oder festes Reiben – all das mag die Haut nicht und kann zu Schädigungen führen. Generell ist weniger mehr, vor allem wenn es um Reinigungsprodukte geht.

Deshalb halten sich Personen in der Altenpflege meist an folgende Hautpflege-Tipps:

  • Regelmäßig, aber nicht zu oft waschen: Wenn Ihr Angehöriger nicht geschwitzt oder inkontinenzbedingt mit Urin in Berührung gekommen ist, gibt es keinen Grund jeden Tag zu baden. Bestenfalls ist der Kontakt mit Wasser und vor allem Reinigungsprodukten so kurz wie nötig.
  • Die richtigen Waschprodukte auswählen: Klassische Seife eignet sich nicht zur Körperpflege, stattdessen bieten sich Waschprodukte mit einem pH-Wert von unter 7 an – sie belasten den Schutzmantel der Haut nicht. Duschöle sind rückfettend und eine gute Idee bei trockener Haut. Besitzt Ihr Angehöriger sehr trockene oder leicht verletzliche Haut können auch sogenannte Waschtücher zum Einsatz kommen, die eine wasserfreie Reinigung zulassen. Sie bieten sich auch für die Hautpflege im Bett an, zum Beispiel, wenn nur der Intimbereich gereinigt werden soll.
  • Bei Hautpflegeprodukten auf die Inhaltsstoffe achten: Trockene und dünne Haut können Sie mit Inhaltsstoffen wie Glycerin, Milchsäure und Urea pflegen. Wenn Sie die Schutzfunktion der Haut optimieren möchten, bieten sich ölige oder fetthaltige Produkte an. Achtung: Es gibt Stoffe im Urin und Stuhl, die die Haut schädigen können. Zum Schutz können Sie Vaseline auftragen. Wechseln Sie Inkontinenzprodukte wie Pants oder Vorlagen außerdem regelmäßig.
  • Hautpflegeroutine für eine „Untersuchung“ nutzen: Druckstellen, Rötungen und wunde Stellen können auf ein Druckgeschwür hinweisen, in dem Fall ist unbedingt ein Arzt zurate zu ziehen. Geschuppte oder gerötete Haut kann auf ein Ekzem, eine Pilzerkrankung oder andere Erkrankungen hindeuten und gehört ebenfalls ärztlich abgeklärt.
  • Weitere Tipps für eine gesunde Haut berücksichtigen: Egal, ob die Hautpflege im Altersheim oder Zuhause stattfindet: Sie leistet nur einen Baustein für eine gesunde Haut. Auch eine gesunde Ernährung, eine ausreichende Trinkflüssigkeit, Bewegung und der Verzicht auf Genussmittel wie Tabak und Alkohol tragen zu einer gesunden Haut in der Altenpflege bei.

Übrigens: Die Körperpflege kann im Rahmen der Altenpflege eine Herausforderung sein – je nachdem, wie eingeschränkt Ihr Familienmitglied ist, müssen Sie womöglich beim Umsetzen und weiteren Mobilisierungsmaßnahmen helfen. Bei einer medizinischen Notwendigkeit, können Mediziner:innen Hilfsmittel verschreiben, wie Transfergurte oder Duschrollstühle – für weitere Informationen können Sie sich an die Krankenkasse wenden.

FAQ – Häufige Fragen zur Hautpflege in der Altenpflege

Die individuelle Körper- und Hautpflegeroutine sollte sich nach dem Hautzustand und dem „Verschmutzungsgrad“ richten. Grundsätzlich sollte die Haut mit möglichst wenig Wasser und Reinigungsprodukten in Kontakt kommen.

Eine angenehme Raumtemperatur, eine Kommunikation auf Augenhöhe und das Einbeziehen des Pflegebedürftigen stärken das Wohlbefinden.

Neben einer sanften Reinigung und angepassten Pflege sind der Verzicht auf Genussmittel wie Alkohol und Tabak, eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung wichtig.

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