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- Leben im Alter
Ernährung im Alter
Essen für alte Menschen muss meist andere Kriterien erfüllen – es ist im besten Fall einfach zu kauen und leicht verdaulich. Die Mahlzeiten sollten außerdem nährstoffreich und ausgewogen sein, damit die Betroffenen zum Beispiel mit Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen gut versorgt sind.
Wir erklären Ihnen heute, worauf Sie bei der Ernährung im Alter achten sollten. Außerdem verraten wir Ihnen, mit welchen Tricks Sie Gerichte für ältere Menschen besonders appetitlich auf den Teller bringen.
Das Wichtigste in Kürze
- Senior:innen benötigen etwa 200-300 Kalorien weniger pro Tag.
- Der Nährstoffbedarf ändert sich im Alter nicht.
- Leicht verdauliche Nahrungsmittel wie mageres Fleisch eignen sich vor allem für bewegungseingeschränkte Menschen.
- Je bunter, desto besser: Farbenfrohe, natürliche Lebensmittel enthalten viele Nährstoffe.
- Zu den wichtigen Nährstoffen gehören im Alter Eiweiß, Folsäure, Calcium, Zink, Magnesium, Eisen, B-Vitamine, Vitamin C, Vitamin D und Vitamin E.
Tipps für eine gesunde Ernährung im Alter
In diesem Abschnitt erklären wir Ihnen, warum leicht verdauliche Lebensmittel, nährstoffreiche Speisekomponenten und die Konsistenz der Nahrung entscheidend sind.
1. Wählen Sie leicht verdauliche Lebensmittel
Physiologische Veränderungen im Alter sorgen dafür, dass der Körper nicht mehr so leistungsfähig ist. Das betrifft auch den Verdauungsprozess. Zum Beispiel produziert der Organismus im Alter nicht mehr so viel Speichel und Verdauungsenzyme, die für die Zersetzung der Nahrung wichtig sind.
Außerdem nehmen die Darmbewegungen ab. Hinzu kommt, dass manche Pflegebedürftige nur noch sehr eingeschränkt oder gar nicht mehr in der Lage sind, sich zu bewegen.
Genau das kann zu Verstopfungen führen, denn körperliche Aktivität wirkt wie eine Art Massage auf dem Bauch ein – dadurch wird die Verdauung angeregt.
Bewegt sich Ihr Familienmitglied vergleichsweise wenig, raten wir Ihnen dazu, leicht verdauliche Lebensmittel einzuplanen. Diese haben nur eine geringe Aufenthaltsdauer im Magen-Darm-Trakt und belasten nicht.
Diese Nahrungsmittel sind leicht verdaulich:
- Joghurt, Sauermilch, milder Schnittkäse
- mageres Fleisch wie Geflügelfleisch
- weichgekochte Eier
- feine Vollkornbrote
- Obstkuchen ohne Sahne
- Reis, Nudeln, Grieß, Getreideflocken
- Salzkartoffeln, Kartoffelpüree
- Karotten, Kohlrabi, feine grüne Erbsen, grüner Salat
2. Entscheiden Sie sich für nährstoffreiche Speisekomponenten
Auch im Alter spielen Nährstoffe eine wichtige Rolle, mit ihnen erhält der Körper wichtige Funktionen aufrecht und bekommt genügend Energie. Gesunde Menschen haben auch im fortgeschrittenen Lebensalter keinen erhöhten Nährstoffbedarf. Allerdings nimmt der Grundumsatz und damit der Energiebedarf bei ihnen ab – ältere Menschen benötigen etwa 200-300 Kalorien weniger am Tag.
Das bedeutet für Sie: Ihr Angehöriger benötigt kleinere Essensmengen, aber dieselbe Menge an Vitaminen, Mineralstoffen, Eiweiß und Co. Wenn Sie nährstoffreiche Lebensmittel clever miteinander kombinieren, können Sie selbst mit kleinen Portionen den Nährstoffbedarf decken.
Wie wäre es zum Frühstück mit Haferschleim und Äpfeln? Mittags könnten sie den Klassiker einplanen: Ein Stück Fisch, Kartoffeln und Spinat. Zum Abendessen freuen sich Senior:innen über eine leckere Gemüsesuppe.
Diese Nährstoffe sind im Alter besonders wichtig:
- Energie – Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße sind gute Lieferanten.
- Eiweiß – enthalten in Milchprodukten oder Hülsenfrüchten.
- Vitamin D, B12, C und E – Obst und Gemüse sind optimale Quellen.
- Folsäure – enthalten in grünem Gemüse und Vollkornprodukten.
- Kalzium – Milchprodukte & kalziumreiches Mineralwasser sind Lieferanten.
- Zink – enthalten in Fleisch, Milchprodukten und Fisch.
- Magnesium – Hülsenfrüchte, Kartoffeln und Brokkoli enthalten den Nährstoff.
- Eisen – enthalten in Fleisch, Haferflocken und Sesam.
Gut zu wissen!
Krankheiten wie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen können zu einer verringerten Nährstoffaufnahme führen. Fragen Sie bei vorliegenden Erkrankungen am besten bei den behandelnden Mediziner:innen nach, auf was Sie bei der Ernährung achten sollten.
3. Bereiten Sie die Speisen mit der richtigen Konsistenz zu
Kau- und Schluckbeschwerden können eine gesunde Ernährung im Alter erschweren. Hier ist Flexibilität und Erfindergeist gefragt. Tasten Sie sich am besten an die richtige Konsistenz heran. Vielleicht reicht es schon, die Brotrinde abzuschneiden und die Mahlzeiten in kleine Stücke zu verwandeln.
Manchmal macht die Ernährung im Alter auch pürierte Mahlzeiten nötig – richten Sie sich hierbei am besten nach den verbliebenen (Kau/Schluck)-Fähigkeiten Ihres Familienangehörigen. Achtung: Lassen Sie den Pflegebedürftigen beim Essen nicht alleine, wenn schwere Kau- und Schluckbeschwerden bestehen!
Übrigens: Oft liegt es an altersbedingten Veränderungen, wenn Senior:innen Probleme beim Essen haben. Ein Absinken des Kiefergelenkes oder eine schnell ermüdende Kaumuskulatur kann die Ernährung im Alter erschweren. Allerdings können auch eine schlecht sitzende Zahnprothese oder Entzündungen im Mundraum Schwierigkeiten beim Essen hervorrufen – bei Schmerzen ist ein Besuch beim Zahnarzt unbedingt ratsam.
Essen für ältere Menschen: Speisen appetitlich herrichten
Mit der Nahrungsaufnahme stillen wir nicht nur unseren Hunger, sondern verschaffen uns auch ein Stück Wohlbefinden. Das gilt für Senior:innen ebenso wie für jüngere Menschen. Mit unseren Tipps können Sie die Ernährung für Senior:innen noch appetitlicher gestalten.
Zaubern Sie einen Regenbogen:
Wenn Sie Ihrem Angehörigen einen Regenbogen auf den Teller zaubern, profitiert Ihr Familienmitglied gleich doppelt. Gemüse- und Obstsorten in unterschiedlichen Farben sind nicht nur schön anzusehen, sondern liefern auch eine große Menge an Nährstoffen. Bei Schluck- oder Kauproblemen ist ein fruchtiger Smoothie eine gute Alternative.
Platzieren Sie eine übersichtliche Menge:
Ist der Teller überfrachtet, sieht das Gericht oft nicht mehr so appetitlich aus. Außerdem können Pflegebedürftige von dem Anblick leicht überfordert sein: Das soll ich alles essen? Geben Sie deshalb eine mittelgroße Portion auf den Teller und bieten Sie einen Nachschlag an.
Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf:
Ein Salatblatt oder eine Orangenscheibe als Garnitur kann Wunder bewirken. Auch die Ernährung für 90-jährige darf verspielt sein, denn schließlich isst das Auge mit.
Sprechen Sie viele Sinne an:
Senior:innen berichten oft davon, dass sie nicht mehr so viel schmecken. Das kann daran liegen, dass die Geschmacksknospen im Alter nachlassen. Außerdem können Sehprobleme das Essen weniger ansprechend aussehen lassen. Daher unser Tipp: Sprechen Sie so viele Sinne wie möglich an. Sorgen Sie für eine gute Optik, einen appetitlichen Geruch und einen guten Geschmack.
Holen Sie sich Unterstützung:
Nährstoffreiche, frische Gerichte, die obendrein noch appetitlich angerichtet sind, das erfordert Zeit. Eine sogenannte polnische „Pflegekraft“ kann Ihnen bei der Zubereitung helfen und den Pflegebedürftigen bei der Nahrungsaufnahme unterstützen.
Senioren-Ernährung im Alter: Trinken nicht vergessen
Zu der richtigen Ernährung im Alter gehören nicht nur ausgeklügelte Speisekomponenten, sondern auch ausreichend Trinkflüssigkeit. Trinken wir zu wenig, kann das zu einem Flüssigkeitsmangel (Dehydration) führen. Die Symptome können dann denen einer Demenz ähneln (Verwirrtheit, Benommenheit).
Eine ausreichende Trinkflüssigkeit (mindestens 1,5 Liter täglich) unterstützt das Wohlbefinden und erleichtert die Ernährung im Alter – ein trockener Mund verhindert schließlich auch die optimale Einspeichelung der Nahrung.
Es gibt viele Gründe, warum Senior:innen zu wenig trinken: Mangelndes Durstempfinden, Probleme mit Harninkontinenz oder der Prostata, Vergesslichkeit und Schluckstörungen sind nur einige.
So helfen Sie Ihrem Angehörigen, mehr zu trinken
- Bieten Sie Ihrem Familienmitglied ein Glas Wasser nach dem Aufstehen an.
- Füllen Sie leere Trinkgefäße direkt wieder auf.
- Reichen Sie Ihrem Angehörigen ein Glas Wasser zu jeder Mahlzeit.
- Peppen Sie den täglichen Trinkplan mit ungesüßtem Kräutertee auf.
- Nutzen Sie bei Trinkproblemen spezielle Trinkgefäße (z.B. Schnabeltassen).
- Animieren Sie Ihr Familienmitglied, regelmäßig zu Trinken.
- Führen Sie ein Trinkritual ein – z.B. einmal pro Stunde ein Glas Wasser.
Gut zu wissen!
Wenn sich das Durstgefühl einstellt, signalisiert der Körper bereits, dass ein Flüssigkeitsmangel herrscht. Vorbeugendes Trinken ist also wichtig. Glücklicherweise kann sich das Ihr Familienmitglied angewöhnen. Dafür gibt es viele hilfreiche Unterstützer wie Trinkwecker oder Erinnerungsarmbänder mit Vibrationsalarm.
FAQ – Häufige Fragen zu Ernährung im Alter
Wie sollten sich ältere Menschen ernähren?
Die Ernährung im Alter sollte nährstoffreich sein. Ältere Menschen benötigen etwa 200-300 Kalorien weniger pro Tag. Gleich viele Vitamine und Mineralstoffe vereint in kleineren Portionen ist deshalb ein guter Rat.
Was sollten ältere Menschen nicht mehr essen?
Es gibt keine Lebensmittel, die im Alter auf der Verbotsliste stehen. Leicht verdauliche, nährstoffreiche Speisekomponenten sind aber besonders empfehlenswert.
Was essen ab 60 Jahren?
Ein 60-jähriger Mensch kann sich grundsätzlich genauso ernähren wie eine junge Person. Bei einer Pflegebedürftigkeit bleibt aber häufig die Bewegung auf der Strecke. Eine ausgewogene, pflanzenbetonte Ernährung ist daher besonders sinnvoll, um Übergewicht zu vermeiden.
Wie verändert sich die Ernährung im Alter?
Im Alter verändern sich das Geschmacksempfinden und das Sehvermögen. Außerdem kann die Kaumuskulatur schneller ermüden. Speisen sollten deshalb besonders ansprechend sein und keine zu große Mühe beim Verzehr verursachen.