1. Home
  2. /
  3. Leben im Alter
  4. /
  5. Blutzucker-Tabelle: Werte und Tipps...

Blutzucker-Tabelle: Werte und Tipps für pflegende Angehörige

Mit dem Alter steigt das Risiko, an Diabetes zu erkranken – wahrscheinlich deshalb, weil die Körperzellen nicht mehr so gut auf das Hormon Insulin ansprechen. Ein Blick auf die Blutzuckerwerte ist insbesondere bei Erkrankten wichtig, denn ein Ungleichgewicht kann das Wohlbefinden stören und Folgeerkrankungen begünstigen. Wir erklären Ihnen heute, wie Sie mit einer Blutzuckertabelle den Durchblick behalten und was Sie tun sollten, wenn die Werte Ihres Angehörigen auffällig sind.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Blutzucker-Tabelle stellt Menschen mit Diabetes die wichtigsten Zielwerte mit Blick auf die Blutzuckerwerte bereit.
  • Interessant sind vor allem die Nüchternblutzuckerwerte und die Werte nach dem Essen.
  • Im Internet gibt es Blutzucker-Tabellen, die durch eigene Notizen erweitert werden können.
  • Mit einer Blutzucker-Tabelle behalten Pflegebedürftige und pflegende Angehörige den Überblick – sie können auch bei Diabetolog:innen vorgezeigt werden.

Was ist der Blutzucker und wie wird er gemessen?

Der Blutzucker ist genau das, wonach es klingt: die Konzentration von Zucker (Glukose) im Blutkreislauf. Glukose ist wichtig, denn sie dient dem Körper als wertvolle Energiequelle, insbesondere dem Gehirn und den Muskeln. Die Körperzellen sind auf das Hormon Insulin angewiesen, um den im Blut gelösten Zucker für sich nutzbar zu machen. Insulin öffnet praktisch die Tür für die Glukose, damit diese in die Zelle gelangt – fehlt das Hormon, klappt das nicht und der Glukosespiegel im Blut steigt an. Der Glukosewert ist aber keine feste Größe. Er schwankt abhängig von der Nahrungsaufnahme. Grundsätzlich kann der Blutzuckerwert mit Kapillarblut, Vollblut oder Blutplasma gemessen werden – meist wird er aber mit einem kleinen Tropfen aus dem Finger bestimmt, also mit Kapillarblut.

Gut zu wissen

Mediziner:innen geben den Blutzuckerwert in verschiedenen Einheiten an, und zwar in Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder Millimol pro Liter (mmol/l). Eine Umrechnung beim Blutzucker gelingt mit folgenden Formeln: mg/dl x 0,0555 = mmol/l und mmol/l x 18,02= mg/dl.

Tabelle: Normwerte Blutzucker und Blutzucker-Langzeitwert

Wir haben Ihnen eine Tabelle zusammengestellt, in der Sie die wichtigsten Werte auf einen Blick erkennen – hier unterscheiden wir zwischen gesunden Menschen und Personen mit Diabetes Typ 1 oder Diabetes Typ 2.

BlutzuckerwertZielwerte bei Personen ohne DiabetesZielwerte bei Menschen mit Diabetes Typ 1Zielwerte bei Menschen mit Diabetes Typ 2
Nüchternblutzucker60 – 100 mg/dl90 – 120 mg/dl100 – 125 mg/dl
Nach dem Essen90 – 140 mg/dl130 – 160 mg/dl140 – 199 mg/dl
Vor dem Schlafengehen110 – 140 mg/dl
HbA1c-WertBis 6,5 %unter 7,5 %unter 7,5 %

Welche Arten von Blutzuckerwerten gibt es?

Wenn Sie sich mit einer Blutzucker-Tabelle auseinandersetzen, begegnen Ihnen verschiedene Begrifflichkeiten. Die wichtigsten davon sind: Nüchternblutzucker, postprandialer Blutzucker und der Langzeitzuckerwert. Sie stellen die Verbindung zu den gemessenen Werten dar und fallen unterschiedlich aus.

  • Nüchternblutzucker (fasting blood glucose): Dies ist der Blutzuckerwert, der nach einer Fastenperiode von mindestens acht Stunden gemessen wird –normalerweise morgens vor dem Frühstück.
  • Blutzucker 2 Stunden nach dem Essen (postprandialer Blutzucker): Dieser Wert gibt den Blutzucker nach einer Essensaufnahme an. Die Messung erfolgt zwei Stunden nach dem Beginn einer Mahlzeit.
  • HbA1c (Langzeitblutzucker, glykosilierter Hämoglobinwert): Der HbA1c-Wert gibt den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten zwei bis drei Monate an und ist ein wichtiger Indikator für die langfristige Blutzuckerkontrolle.

Dann gibt es noch den zufälligen Blutzuckerwert (Random Blood Glucose). Diesen Wert kann Ihr Angehöriger jederzeit im Laufe des Tages bestimmen, unabhängig von den Mahlzeiten. Er kann nützlich sein, um schnell festzustellen, ob ein sehr hoher Blutzucker vorliegt.

Warum ist eine Blutzucker-Tabelle hilfreich?

Den Blutzucker zu messen und die Werte mit denen in einer Blutzucker-Tabelle zu vergleichen, ist ratsam – und das aus mehreren Gründen. Das Vorgehen schafft Klarheit und ist ein Mittel zur Diabeteskontrolle. Sie sehen auf einen Blick, ob Ihr Familienmitglied mit seinen Werten im Normalbereich liegt, ob die Werte zu hoch oder zu niedrig sind. Daraufhin können Sie direkt handeln. So verhindern Sie Unter- oder Überzuckerungen. Sowohl zu hohe (Hyperglykämie) als auch zu niedrige Blutzuckerwerte (Hypoglykämie) bergen eine gesundheitliche Gefahr. Während bei einer schweren Unterzuckerung ein diabetisches Koma droht, schädigt ein zu hoher Blutzuckerspiegel unter anderem die Nerven – dadurch kann ein diabetisches Fußsyndrom entstehen. Mit einer Blutzucker-Tabelle nach Alter erkennen Sie gefährliche Schwankungen schnell. Wer sein Blutzucker-Tagesprofil mit der Tabelle vergleicht, kann davon Trends ableiten und gemeinsam mit dem Arzt Therapieanpassungen besprechen. Wie Sie bestimmt wissen, ist die Motivation von Patient:innen bei der Behandlung von Erkrankungen entscheidend. Am besten gelingt das in Kombination mit einem Tagebuch: So findet Ihr Familienmitglied schnell heraus, wie Ernährung, Bewegung und Medikamente den Blutzucker beeinflussen.

Blutzuckerwerte zu hoch oder zu niedrig? So reagieren Sie richtig!

Wenn Ihr Angehöriger vom Normalwert in der Blutzucker-Tabelle abweicht, ist richtiges Handeln gefragt. Das kann bedeuten, dass Ihr Familienmitglied ärztlich verordnetes Insulin verabreicht bekommen oder schnelle Kohlenhydrate in Form von Traubenzucker aufnehmen muss. Die jeweilige Strategie besprechen Sie am besten vorab mit dem Diabetologen oder der Diabetologin, denn hier ist Individualität gefragt – auch deshalb, weil noch andere Grunderkrankungen vorliegen können. Sind die Werte dauerhaft aus der Norm, vereinbaren Sie in jedem Fall einen Arzttermin, gegebenenfalls muss der Therapieplan angepasst werden. Denken Sie daran, dass ein ausgeglichener Blutzuckerwert die beste Option ist, um Komplikationen zu vermeiden. Übrigens: In der Regel merken Diabetiker:innen, wenn ihr Blutzuckerspiegel stark abweicht, etwa durch verschwommenes Sehen und Übelkeit (bei hohen Werten) oder durch Zittern und Verwirrtheit (bei geringen Werten) – nehmen Sie entsprechende Äußerungen oder Veränderungen im Verhalten also unbedingt ernst.

FAQ – Häufige Fragen zur Blutzucker-Tabelle

Bei Personen ohne Diabetes liegt der Blutzuckerspiegel im nüchternen Zustand bei unter 5,5 Millimol pro Liter (mmol/l). Nach den Mahlzeiten übersteigt der Wert in der Regel nicht die Marke von 140 mg/dl (7,8 mmol/l).

Eine Blutzucker-Tabelle ist ein gutes Mittel, um die eigenen Blutzuckerwerte einzuordnen und davon einen Trend abzuleiten. In Kombination mit einem Blutzucker-Tagebuch können Betreffende hilfreiche Unterlagen für den nächsten Arztbesuch zusammenstellen.

In ausgedruckter Form ist die Blutzucker-Tabelle besonders hilfreich – sie kann so im Pflegehaushalt gut sichtbar platziert und mit eigenen Notizen erweitert werden.

Die herzliche Alternative
zum Pflegeheim

Vermittlung liebevoller Pflegekräfte für Ihre Angehörigen

Jederzeit kündbar & volle Kostentransparenz

Jederzeit kündbar & volle Kostentransparenz

Persönlicher Ansprechpartner
vor Ort

Persönlicher
Ansprechpartner
vor Ort

ph banderole final
Dipl. Ges. Oec. (FH) Jennifer Ann Steinort
Fachjournalistin für Gesundheit/Medizin & Familie

Über unsere Autor:innen

Jennifer Ann Steinort ist Autorin bei den Pflegehelden. Sie verfasst Ratgeber, die Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen Tipps für den Pflegealltag vermitteln. Ihre Schwerpunkte liegen dabei auf den Themen Finanzierung, Pflegemaßnahmen und Wohlbefinden. Ihr persönliches Anliegen ist, selbst komplexe Sachverhalte leserfreundlich zu formulieren.

Teilen Sie gerne diesen Beitrag!

Verwandte Artikel

Nachbarschaftshilfe - Frau begleitet Dame die Treppe hinauf

So klappt die Nachbarschaftshilfe für Pflegebedürftige

Gemeinsam stark: Die Pflegehelden erklären Ihnen, wie die Nachbarschaftshilfe funktioniert und für wen sie sich…
pflegehelden-ratgeber-schluckbeschwerden

Schluckbeschwerden: Ursachen und Behandlung

Schluckbeschwerden spielen bei vielen Menschen eine große Rolle im Pflegealltag. Die Pflegehelden erklären, was es…
腹痛のシニア女性 リビングルーム 顔無し

So läuft eine Magenspiegelung ab

Schritt für Schritt durch die Magenspiegelung – die Pflegehelden erklären Ihnen den Ablauf bei einer…
pflegehelden krankheiten im alter Ratgeber

Krankheiten im Alter – ein Überblick

Wir von den Pflegehelden erklären, warum die Krankheitswahrscheinlichkeit mit dem Alter ansteigt, welche Krankheiten im…
pflegehelden ratgeber bettlaegerigkeit

Bettlägerigkeit: Ursachen und Folgen

Mit diesen Maßnahmen können Sie auf eine drohende Immobilität reagieren und so wichtig ist eine…
gesundheitscheck pflegehelden ratgeber

So wichtig ist der Gesundheitscheck ab 60

Zu diesen Vorsorgeuntersuchungen können Sie Ihren Angehörigen im Alter begleiten.…

Inhaltsverzeichnis