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Seniorenlätzchen: Cleverer Kleiderschutz beim Essen

Beim Essen kann schon einmal etwas daneben gehen – erst recht, wenn Pflegebedürftige die Mahlzeiten, aufgrund einer Immobilität, im Bett einnehmen. Ein Esslatz für Senior:innen kann dann die Hygiene unterstützen und das Wohlbefinden Pflegebedürftiger steigern. Wir erklären Ihnen heute, welche Eigenschaften der Kleiderschutz für Senior:innen besitzt und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Seniorenlätzchen dienen Erwachsenen als Kleiderschutz.
  • Sie eignen sich insbesondere für Menschen mit motorischen Schwierigkeiten, einer Schluckstörung und zur Mahlzeitenaufnahme im Bett.
  • Hersteller bieten verschiedene Varianten an, zum Beispiel eine Einweg- oder Mehrweglösung.
  • Menschen mit einem Pflegegrad können Schutzservierten über die Pflegehilfsmittelpauschale abrechnen.

Was sind Seniorenlätzchen?

Das Prinzip von Lätzchen kennen Sie bestimmt aus Kindheitstagen. Auch hier bedeckt das saugfähige oder wasserabweisende Material den gesamten Brust- sowie Bauchbereich und schützt die Kleidung so vor Verunreinigungen. Da sich um spezielle Produkte für Erwachsene handelt, sind sie entsprechend größer als Kinderlätzchen. Doch auch hier erfolgt das Verschließen mithilfe von Klettverschlüssen, Druckknöpfen oder Bändern, die in eine Schleife gebunden werden können. Die Lätzchen für Senior:innen haben zwar in erster Linie die Aufgabe den Kleidungswechsel aufgrund von Verschmutzungen zu reduzieren, sie steigern aber auch das Wohlbefinden Pflegebedürftiger, indem sie die Mahlzeitenaufnahme hygienischer und würdevoller gestalten.

Für wen eignen sich Lätzchen als Kleiderschutz?

Zunächst sind die Produkte für jede Person empfehlenswert, die ihre Kleidung vor Verunreinigungen bewahren möchte. Gründe zur Vorsicht gibt es viele.

Von Seniorenlätzchen profitieren Menschen, die:

  • motorische Schwierigkeiten haben und so beispielsweise durch Zittern den Löffel nicht problemlos zum Mund führen können.
  • eine Schwäche in der Armmuskulatur besitzen.
  • eine Schluckstörung, eine sogenannte Dysphagie haben, und infolgedessen Kaustörungen entwickeln.
  • ihre Mahlzeiten im Bett aufnehmen, was das Essen erschweren kann.

Verschiedene Arten von Erwachsenenlätzchen – daraus können Sie wählen

Insbesondere im Alter und bei einem Pflegebedarf ist Individualität gefragt. Schließlich sind die Einschränkungen und damit die Ansprüche an Alltagshelfer verschieden, das gilt auch bei einer Essschürze für Senior:innen.

So unterscheiden sich die Produkte voneinander:

  • Material: Sie können sich prinzipiell für wasserundurchlässige oder für saugfähige Lätzchen entscheiden. Die Bezeichnung legt bereits nahe, worum es geht. Produkte aus wasserundurchlässigen Materialien sorgen dafür, dass die Kleidung vollkommen trocken bleibt. Der Sabberlatz für Senior:innen besteht hier meist aus Kunststoffen, wie Polyvinylchlorid (PVC), die 100-prozentigen Nässeschutz bieten. Alternativ können Sie saugfähige Materialien bevorzugen, hier kommen beispielsweise Frottee-Lätzchen, wahlweise mit einer Kunststofffolien-Beschichtung, infrage.
  • Einweg- oder Mehrweglätzchen: Es gibt Einmallätzchen für Senior:innen, die nach dem Gebrauch entsorgt werden – sie besitzen in der Regel eine undurchlässige Folie und eine Klebeleiste, um sie an der Kleidung zu befestigen. Bei einem regelmäßigen Gebrauch entstehen jedoch große Müllberge, weshalb sich wiederverwendbare Lätzchen für die häusliche Pflege besser eignen. Sie bestehen aus Materialien wie Baumwolle oder Frottee, sind bis zu 90 Grad waschbar und je nach Material trocknergeeignet.
  • Größe und Farben: Damit der Kleiderschutz seinen Zweck erfüllt, muss er ausreichend groß sein, Hersteller bieten deshalb verschiedene Ausführungen an. Wenn Sie bei der Auswahl den Geschmack Ihres Angehörigen berücksichtigen, können Sie die Akzeptanz steigern. Ihr Familienmitglied mag gerne Muster oder leuchtende Farben? Dann nehmen Sie darauf am besten bei der Auswahl Rücksicht. Mit verschiedenen Varianten bringen Sie Abwechslung in den Pflegealltag.
  • Mit oder ohne Auffangtasche und Ärmel: Die Lätzchen für Senior:innen gibt es auch in einer erweiterten Ausführung, zum Beispiel mit Ärmeln. Diese Modelle bieten sich vor allem dann an, wenn Ihr Familienmitglied selbst isst, dabei aber gewisse Unsicherheiten hat – mit dem speziellen Lätzchen ist es kein Problem, wenn der Arm den Suppenteller streift. Eine Auffangtasche fängt unter anderem Krümel zuverlässig auf, dass reduziert auch den Reinigungsaufwand im Bett oder auf dem Boden.
  • Anzahl der Lagen: Ähnlich wie bei Bettschutzeinlagen gibt es auch bei Seniorenlätzchen verschiedene Lagen, in der Regel sind eine bis zu drei Lagen verarbeitet – mehrlagige Optionen bieten einen besonders hohen Schutz.

Welcher Lätzchenverschluss passt zu meinem Angehörigen?

Es mag zunächst unerheblich erscheinen, mit welchem Verschluss ein Esslatz für Senior:innen ausgestattet ist, tatsächlich spielt er aber eine große Rolle – der Verschluss bestimmt nämlich über das Wohlbefinden und die Selbstständigkeit Ihres Familienmitglieds. Wenn Sie sich für einen Verschluss zum Binden entscheiden, haben Sie den Vorteil, dass Sie den Latz auf eine optimale Höhe positionieren und die Enge um den Hals individuell bestimmen können. Doch Achtung: Einige Pflegebedürftige empfinden das Bändchen um den Hals als unangenehm. Seien Sie sich bei dieser Verschlusstechnik darüber bewusst, dass Sie wahrscheinlich aushelfen müssen, denn insbesondere bei motorischen Schwierigkeiten ist das Binden einer Schleife im Nacken eine große Herausforderung. Das Gleiche gilt übrigens bei der Verwendung von Druckknöpfen, auch sie sind für viele Pflegebedürftige nur schwer zu schließen. Bei der Verarbeitung nur einer Knopfreihe sind Sie, was die Weite angeht, zudem eingeschränkt. Aus unserer Sicht eignen sich Klettverschlüsse am besten – sie lassen sich einfach schließen und öffnen, so können sich Pflegebedürftige auch selbst den Schutz umlegen. Ein Lätzchen für Senior:innen mit einem großzügigen Klettverschluss lässt auch Spielraum für die Einstellung der Weite.

Was kostet der Kleiderschutz für Senior:innen und wer kommt dafür auf?

Verglichen mit anderen Hilfsmitteln sind Erwachsenenlätzchen recht günstig. Eine Packung mit 100 Einmallätzchen kostet meist um die zehn Euro. Auch Mehrwegausführungen bewegen sich in diesem Bereich. Allerdings summieren sich die Kosten schnell, schließlich müssen Sie Einmalprodukte regelmäßig nachkaufen. Mehrwegausführungen halten in der Regel mehrere Jahre – wer sein Familienmitglied bei jeder Mahlzeit damit ausstatten möchte, sollte aber wenigstens zehn bis fünfzehn davon im petto haben, damit sie nicht jeden Tag gewaschen werden müssen. Die Pflegekasse kann sich an sogenannten Schutzservierten zum Einmalgebrauch beteiligen. Sie sind einfacher aufgebaut als herkömmliche Seniorenlätzchen, verfügen aber ebenfalls über eine Kopföffnung oder Bänder zum Fixieren und manchmal über eine Auffangtasche. Diese Schutzservierten zählen zu den sogenannten Pflegehilfsmitteln zum Verbrauch. Besitzt Ihr Angehöriger einen Pflegegrad, stehen ihm 40 Euro pro Monat für Verbrauchsmaterialien zur Verfügung, zu denen auch die Schutzservierten zählen.

FAQ – Häufige Fragen zu Seniorenlätzchen

Bei den Seniorenlätzchen können Sie aus verschiedenen Ausführungen wählen. Sie unterscheiden sich durch die Anzahl der Lagen, durch die Farbe, die Größe, das verwendete Material und die Verschlussart.

Ein Lätzchen mit Klettverschluss eignet sich für die meisten Pflegebedürftigen am besten, da sich die Produkte auch mit motorischen Schwierigkeiten recht einfach um- und ablegen lassen.

Besitzen Senior:innen einen Pflegegrad, haben sie Anspruch auf sogenannte Pflegehilfsmittel zum Verbrauch, zu denen auch Schutzservierten gehören. Dabei handelt es sich allerdings um Einmalartikel, die regelmäßig verwendet, große Müllberge entstehen lassen – umweltfreundlicher sind wiederverwendbare Produkte.

Weiterführende Informationen und hilfreiche Links

Dipl. Ges. Oec. (FH) Jennifer Ann Steinort
Fachjournalistin für Gesundheit/Medizin & Familie

Über unsere Autor:innen

Jennifer Ann Steinort ist Autorin bei den Pflegehelden. Sie verfasst Ratgeber, die Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen Tipps für den Pflegealltag vermitteln. Ihre Schwerpunkte liegen dabei auf den Themen Finanzierung, Pflegemaßnahmen und Wohlbefinden. Ihr persönliches Anliegen ist, selbst komplexe Sachverhalte leserfreundlich zu formulieren.

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