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- Ostwestfalen-Lippe
24 Stunden Betreuung nach einem Herzinfarkt
Ein Herzinfarkt ist eine nicht vorhersehbare Notfallsituation, die einschneidende Veränderungen für den Betroffenen sowie für Angehörige mit sich bringen kann. Dabei wird die Sauerstoffversorgung des Herzens unterbrochen, sodass es in Folge zum Absterben von Gewebe kommt. Abhängig von der Schwere eines Herzinfarktes kann es zu einer Einschränkung der Selbstständigkeit kommen, sodass für einen gewissen Zeitraum oder dauerhaft eine 24 Stunden Betreuung erforderlich ist.
Was ist ein Herzinfarkt?
Meistens entsteht ein Herzinfarkt durch ein Blutgerinnsel, das zu einer Verstopfung von Herzkranzgefäßen führt, die den Herzmuskel mit Sauerstoff und Blut versorgen. Ursächlich ist regelmäßig eine durch Ablagerungen an der Innenwand verengte Arterie. Diese Ablagerungen bestehen aus Kalk und Fetten, weshalb auch von einer Arterienverkalkung oder Arteriosklerose gesprochen wird. Die Arterienverkalkung im Bereich der Herzkranzgefäße heißt auch koronare Herzkrankheit (KHK). Zu einer Verstopfung eines Herzkrankgefäßes kommt es deshalb, weil die Ablagerungen Risse bekommen und aufbrechen können. Der Körper reagiert sofort, indem an der defekten Stelle Blutplättchen, sogenannte Thrombozyten, angelagert werden, um den Riss zu schließen. Durch die Freisetzung von Botenstoffen werden weitere Blutplättchen angelockt, was zu einem Blutgerinnsel, einem sogenannten Thrombus, führt. Wird das betreffende Gefäß vollständig verstopft, kommt es zu einem Herzinfarkt. Dabei bekommt der Herzmuskelabschnitt, der durch dieses Herzkranzgefäß versorgt wird, nicht mehr ausreichend Blut und Sauerstoff. Schlimmstenfalls kann er innerhalb weniger Stunden absterben, was zu einem akuten Herzversagen führen kann. Aus den genannten Gründen ist jede Minute nach einem Herzinfarkt kostbar. Deshalb sollte schnellstmöglich Hilfe geleistet werden.
24 Stunden Betreuung nach einem Herzinfarkt
Werden zeitnah ein Notarzt gerufen und eine entsprechende intensivmedizinische Behandlung eingeleitet, sind die Chancen gut, einen Herzinfarkt zu überleben. Jede Minute zählt, und so beginnt der Notarzt sofort nach dem Eintreffen mit der Behandlung. Dabei geht es darum, die Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße zu beseitigen. Je schneller das gelingt, umso geringer fallen mögliche Folgen aus. Von einer Katheter-Untersuchung über einen operativen Eingriff und Medikamente bis zu sich anschließenden Reha-Maßnahmen steht eine Vielzahl von geeigneten Maßnahmen zur Verfügung.
Ein Herzinfarkt kann jedoch massiv den Gesundheitszustand beeinträchtigen, sodass zumindest für eine gewisse Zeit eine 24 Stunden Betreuung erforderlich ist. „Sofern Sie als Betroffener infolge eines Herzinfarktes in Ihrer Selbstständigkeit massiv eingeschränkt sind, sollten Sie zeitnah die Einstufung in einen Pflegegrad beantragen“, rät Kerstin Machwitz, Agenturleiterin der Pflegehelden OWL (Ostwestfalen-Lippe). Aufgrund der Feststellung der Pflegebedürftigkeit erhalten Sie finanzielle Hilfe, was gleichermaßen für die 24h Betreuung gilt. Vom Grad der Behinderung (GdB) hängt es ab, ob Sie gegebenenfalls Anspruch auf einen Schwerbehindertenausweis haben.
Besonderheiten der Pflege nach einem Herzinfarkt
In manchen Fällen müssen Betroffene ihre Arbeit aufgeben, weil sie infolge des Herzinfarktes nicht mehr in der Lage sind, körperlicher Belastung standzuhalten. Andere wiederum haben einen Bürojob und können nach einigen Wochen der intensiven Pflege und Reha-Maßnahmen wieder zur Arbeit gehen, wobei eine langsame Steigerung der Belastung empfehlenswert ist. Entspannungstechniken sorgen für mehr Gelassenheit und auch dafür, zu einem frühen Zeitpunkt auf möglichen Stress zu reagieren. Der gesundheitliche Zustand und insbesondere die Herzfunktion müssen regelmäßig von einem Arzt geprüft werden. Gleiches gilt für die Gabe von Medikamenten, die auf die aktuelle gesundheitliche Situation eingestellt werden. Diese sogenannte medizinische Fachpflege wird einmal von einem Arzt Ihres Vertrauens sowie durch die ambulante Pflege mit einem professionellen Pflegeteam sichergestellt. Sofern darüber hinaus eine „24 Stunden Pflege“ erforderlich ist, kann beispielsweise eine osteuropäische Pflegekraft wertvolle Unterstützung leisten, die im Rahmen der „24h Pflege“ verschiedene Aufgaben übernimmt:
- Hauswirtschaftliche Aufgaben, zum Beispiel Putzen, Waschen, Bügeln, Einkaufen, Kochen, Versorgen von Haustieren und Pflanzen
- Allgemeine Aufgaben, unter anderem Begleitung zu Ämtern und Behörden, zum Arzt oder Therapeuten, Besuche bei Verwandten und Freunden, Begleitung auf Spaziergängen, bei Ausflügen, zu kulturellen Veranstaltungen und sonstigen Freizeitaktivitäten, Vorlesen, Unterhaltungen und Gesellschaftsspiele
- Aufgaben im Bereich der Körperhygiene, zum Beispiel Hilfe bei der Körper- und Zahnpflege, Haare kämmen, Eincremen, Unterstützung beim Rasieren, oder Schminken, beim Baden oder Duschen, beim An- und Auskleiden, beim Aufstehen oder zu Bett gehen, Hilfe bei Toilettengängen und bei der Inkontinenzversorgung
„Eine osteuropäische Pflegekraft darf jedoch nicht medizinisch tätig werden. Das gehört zu den Aufgaben des ambulanten Pflegedienstes“, erklärt Kerstin Machwitz. „Osteuropäische Pflegekräfte sind nicht nur für die häusliche Betreuung gefragt“, weiß Kerstin Machwitz aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung als Agenturleiterin der Pflegehelden OWL. „Ein maßgeblicher Grund ist die Finanzierbarkeit, wobei das Kosten für eine osteuropäischen Pflegekraft für eine häusliche Betreuung bei rund 2.300 Euro brutto aufwärts monatlich liegt.“