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Häusliche Pflege: Kosten, Leistungen und Spartipps

Die Kosten für die häusliche Pflege sind für viele Familien ein entscheidendes Thema, sie sind aber oft gar nicht so leicht zu durchschauen. Weil immer mehr Menschen auf Pflegedienstleistungen angewiesen sind, wird Transparenz bei den Kosten immer wichtiger. In diesem Artikel beleuchten wir, was die Kosten für die Pflege zu Hause beeinflusst. Außerdem: Tipps, mit denen Sie die besten Leistungen für Ihr Budget finden können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kosten für die häusliche Pflege trägt teilweise die Pflegekasse.
  • Pflegende Angehörige profitieren von Unterstützungsangeboten, wie der Verhinderungspflege oder Kurzzeitpflege.
  • Wer Pflegegeld bezieht, kann dieses flexibel mit Pflegesachleistungen kombinieren.
  • Zusätzliche Entlastungsleistungen von 131 Euro monatlich können für Alltagshilfen genutzt werden.
  • Bestimmte Leistungen können Pflegebedürftige auch für eine polnische Betreuungsperson nutzen.

Finanzielle Aspekte der häuslichen Pflege: Das sollten Sie wissen

Auf das Thema Kosten blicken viele Pflegebedürftige und pflegende Angehörige mit großer Sorge. Schließlich bedeutet die Pflege von Familienmitgliedern oft, eigene berufliche Interessen zurückzustellen. Das wiederum ist mit weniger Verdienst verbunden.

Wie viel die Pflege Ihres Familienmitglieds kostet, können wir nicht voraussagen – darüber entscheiden viele verschiedene Faktoren. Ist Ihr Angehöriger schwerst pflegebedürftig, besitzt er beispielsweise Pflegegrad 5, bedeutet das einen großen finanziellen Aufwand. Bei Pflegegrad 1 oder Pflegegrad 2 sind die Kosten für die häusliche Pflege nicht ganz so deutlich zu spüren.

Folgende Kosten gibt es in der häuslichen Pflege:

  • Spritkosten durch Autofahrten zum Pflegebedürftigen, zum Arzt oder der Apotheke.
  • Aufwendungen für Pflegehilfsmittel zum Verbrauch wie Masken, Handschuhe oder Desinfektionsmittel.
  • Kosten für den ambulanten Pflegedienst
  • Aufwendungen bei der Inanspruchnahme zusätzlicher Entlastungsangebote wie einer Haushaltshilfe oder Essen auf Rädern
  • Kosten für den Umbau des Pflegeumfelds
  • Aufwendungen für Hilfsmittel wie spezielles Besteck oder Gehhilfen

Gut zu wissen!

Die Kosten, die ein ambulanter Pflegedienst veranschlagt, sind in einem Katalog festgelegt, der mit den Pflegekassen vereinbart ist. Dennoch unterscheiden sich die sogenannten Leistungskomplexe – die Zusammenfassung einzelner Leistungen, wie beispielsweise zur kleinen oder großen Grundpflege – vor allem in den einzelnen Bundesländern hinsichtlich Kosten und Umfang. Damit hängen die monatlichen Kosten eines Pflegedienstes vor allem davon ab, wie oft der Pflegedienst kommt und welche Leistungen erbracht werden.

Häusliche Pflege: Kosten bei Pflegegrad 3 und 4

Viele Familien fragen sich, welche Kosten für die häusliche Pflege speziell bei Pflegegrad 3 oder 4 entstehen, denn genau diese Pflegegrade betreffen viele Pflegebedürftige. Die Kosten sind hier deutlich spürbar, da der Unterstützungsbedarf recht hoch ist. Bei Pflegegrad 3 liegen die monatlichen Pflegesachleistungen derzeit bei 1.497 Euro, bei Pflegegrad 4 bei 1.859 Euro – diese Beträge übernimmt die Pflegekasse für die professionelle Pflege. Die Beträge decken jedoch oft nicht alle tatsächlichen Aufwendungen, vor allem wenn regelmäßig ein ambulanter Dienst kommt oder zusätzliche Betreuungsleistungen benötigt werden. Hinzu kommen häufig Eigenanteile für die Haushaltsführung, Fahrten oder Hilfsmittel. Wer die Leistungen der Pflegekasse gezielt kombiniert, etwa Pflegesachleistungen mit Pflegegeld, kann die finanzielle Belastung reduzieren und die Pflege zu Hause langfristig sichern. Beispiel aus der Praxis: Kosten für häusliche Pflege bei Pflegegrad 4
Familie Müller pflegt ihren Vater mit Pflegegrad 4 zu Hause. Der ambulante Pflegedienst kommt zweimal täglich und stellt dafür monatlich rund 2.300 Euro in Rechnung. Die Pflegekasse übernimmt davon 1.859 Euro als Pflegesachleistung. Zusätzlich fallen rund 60 Euro monatlich für Pflegehilfsmittel zum Verbrauch an, 42 Euro bekommt die Familie nach der Einreichung der Belege von der Pflegekasse wieder. Unterm Strich bleibt eine realistische Eigenbelastung von rund 450 Euro im Monat.
Dieses Beispiel zeigt: Eine gute Planung und die richtige Kombination der Leistungen kann helfen, die Pflegekosten überschaubar zu halten – selbst bei einem hohen Pflegegrad. Mehr zu den Leistungen erfahren Sie im nächsten Abschnitt.

Kosten der häuslichen Pflege: die Pflegekasse hilft!

Die gute Nachricht vorweg: Die Pflegekasse lässt Sie mit den Kosten der häuslichen Pflege nicht allein. Zumindest dann nicht, wenn Ihr Angehöriger einen Pflegegrad besitzt. Im ersten Schritt sollten Sie also einen Pflegegrad beantragen. Danach stehen Ihrem Familienmitglied verschiedene Leistungen zu:
  • Mit den Pflegesachleistungen gelingt die Finanzierung eines ambulanten Pflegedienstes.
  • Nutzt Ihr Familienmitglied die Pflegesachleistungen nicht oder nicht im vollen Umfang, gibt es einen Anspruch auf Pflegegeld (ab Pflegegrad 2) – dieses kann Ihr Angehöriger an Sie als eine Art Aufwandsentschädigung weitergeben. Achtung: Mit der Kombinationspflege erhält Ihr Familienmitglied beides anteilig: Pflegegeld und Pflegesachleistungen.
  • Außerdem steht dem Pflegebedürftigen ab Pflegegrad 1 ein Budget für Pflegehilfsmittel zum Verbrauch und der Entlastungsbetrag zu.
  • Eine Verhinderungspflege und damit ein Anspruch auf eine Ersatzpflege besteht ab Pflegegrad 2.
  • Muss Ihr Angehöriger, beispielsweise nach einem Krankenhausaufenthalt, vorübergehend stationär gepflegt werden, springt die Kurzzeitpflege ein.
  • Für die Pflege zu Hause ist gegebenenfalls der barrierefreie Umbau der Wohnung erforderlich. Die Pflegekasse erstattet für die Wohnraumanpassung maximal Kosten in Höhe von 4.180 Euro.

Übersicht – Leistungen für die Kosten der häuslichen Pflege

Die Höhe der monatlichen Leistungen der Pflegekasse für die häusliche Pflege hängt vom anerkannten Pflegegrad ab.
Pflegegrad 1
  • Entlastungsbetrag von 131 €
  • Wohnraumanpassung bis zu 4.180 € je Maßnahme
  • Pflegehilfsmittel bis zu 42 € monatlich
  • Erstattung für den Hausnotruf: 25,50 €
Pflegegrad 2 wie Pflegegrad 1 plus:
  • Pflegegeld von bis zu 347 €
  • Pflegesachleistungen in Höhe von 796 € oder Zuschuss zur teilstationären Pflege (Tages- und Nachtpflege) von 721 €
Pflegegrad 3 wie Pflegegrad 1 plus:
  • Pflegegeld von bis zu 599 €
  • Pflegesachleistungen in Höhe von 1.497 € oder Zuschuss zur teilstationären Pflege (Tages- und Nachtpflege) von 1.357 €
Pflegegrad 4 wie Pflegegrad 1 plus:
  • Pflegegeld von bis zu 800 €
  • Pflegesachleistungen in Höhe von 1.859 € oder Zuschuss zur teilstationären Pflege (Tages- und Nachtpflege) von 1.685€
Pflegegrad 5 wie Pflegegrad 1 plus:
  • Pflegegeld von bis zu 990 €
  • Pflegesachleistungen in Höhe von 2.299 € oder Zuschuss zur teilstationären Pflege (Tages- und Nachtpflege) von 2.085 €
Reichen die eigenen finanziellen Mittel für die Pflege nicht aus, ist es möglich, über das Sozialamt die Hilfe zur Pflege zu beantragen. Diese übernimmt alle tatsächlich anfallenden Kosten.

Häusliche Pflege durch polnische „Pflegekräfte“: Kosten und Kostenübernahme

Die häusliche Pflege durch polnische „Pflegekräfte“ ist eine Form der sogenannten 24-Stunden-Betreuung, bei der eine Betreuungsperson im Haushalt des Pflegebedürftigen lebt und die Grundpflege sowie Alltagshilfe übernimmt. Für die häusliche „24-Stunden-Pflege“ müssen Sie ebenfalls Kosten kalkulieren: Diese beginnen bei etwa 2.000 Euro im Monat. Einen Teil der Aufwendungen können Sie über die Pflegekasse abfangen, aber nicht direkt, sondern etwa mit dem Pflegegeld oder dem Budget für die Verhinderungspflege. Zusätzlich können Sie als pflegender Angehöriger bestimmte Ausgaben steuerlich geltend machen. Wer eine private häusliche Pflege beansprucht, sollte die Kosten genau im Blick behalten, besonders bei einer Direktanstellung. Dazu zählen unter anderem Aufwendungen für Sozialabgaben, Unterkunft und Verpflegung. Einfacher wird das mit seriösen Agenturen wie den Pflegehelden: Hier haben Sie volle Transparenz bei den Kosten für die häusliche Pflege durch eine Polin.

Kosten häusliche Pflege: 5 Spartipps

Die Kosten für die häusliche Pflege können sich schnell summieren. Doch mit gezielten Maßnahmen können Sie sparen – hier einige Tipps:
  1. Zuschüsse nutzen: Informieren Sie sich über mögliche Zuschüsse der Pflegekasse und Förderungen. Oftmals sind diese nicht ausgeschöpft und können einen großen Unterschied machen.
  2. Vergleichen Sie Pflegedienste und „24-Stunden-Pflege“: Die Preise der ambulanten Pflegedienste und „24-Stunden-Pflege“ können variieren. Ein Vergleich lohnt sich!
  3. Hilfsmittel gebraucht kaufen: Oft benötigte Hilfsmittel wie Rollatoren oder Pflegebetten gibt es auch gebraucht in gutem Zustand – und das deutlich günstiger. Doch Achtung: In vielen Fällen übernimmt die Krankenkasse oder Pflegekasse ohnehin die Kosten – hier fällt dann nur ein geringer Eigenanteil an.
  4. Ehrenamtliche Dienste in Anspruch nehmen: In vielen Gemeinden gibt es ehrenamtliche Angebote wie Besuchsdienste oder Begleitdienste, die entlasten können.
  5. Gruppenangebote nutzen: Einige Dienste wie „Essen auf Rädern“ können günstiger werden, wenn sie in Gruppen oder Nachbarschaftsgemeinschaften bestellt werden.
Indem Sie sich informieren und aktiv werden, können Sie die Kosten der häuslichen Pflege effektiv reduzieren und gleichzeitig sicherstellen, dass Ihr Angehöriger bestens versorgt ist.

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FAQ – Häufige Fragen zum Thema Kosten der häuslichen Pflege

Wie viel die häusliche Pflege kostet, hängt maßgeblich von der Art der Beschäftigung sowie der Qualifikation der Pflegekraft ab. Daneben spielen Faktoren wie der Pflegegrad, die Anzahl der pflegebedürftigen Personen im Haushalt sowie erforderliche Kenntnisse eine Rolle. Grundsätzlich ist für eine polnische Pflegekraft mit monatlichen Kosten ab 2.000 Euro zu rechnen.

Die Krankenkasse trägt keine direkten Kosten, die im Rahmen der häuslichen Pflege anfallen. Es besteht allerdings die Möglichkeit, das Pflegegeld, den Entlastungsbetrag sowie die Verhinderungspflege für die anfallenden Kosten zu nutzen.

Neben den Zuschüssen der Pflege- und Krankenkasse fällt oft eine Eigenbeteiligung an, etwa für Pflegehilfsmittel. Auch haushaltsnahe Dienstleistungen wie die Reinigung der Wohnung oder Einkäufe können zusätzliche Ausgaben verursachen, wenn sie nicht oder nicht ausreichend über Entlastungsleistungen abgedeckt sind.

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Dipl. Ges. Oec. (FH) Jennifer Ann Steinort
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Jennifer Ann Steinort ist Autorin bei den Pflegehelden. Sie verfasst Ratgeber, die Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen Tipps für den Pflegealltag vermitteln. Ihre Schwerpunkte liegen dabei auf den Themen Finanzierung, Pflegemaßnahmen und Wohlbefinden. Ihr persönliches Anliegen ist, selbst komplexe Sachverhalte leserfreundlich zu formulieren.

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